Es ist ja fast schon Tradition, dass die Woidtaucher über Weihnachten und Neujahr der heimischen Kälte entfliehen. Daher haben sich auch 2023 wieder ein kleiner Teil der Woidtaucher, Isabella und Sepp, Christian und Matthias aufgemacht, das salzige blaue Nass zu erkunden.
Ziel war diesmal die Philippineninsel Negros.

Zu viert ging es in München im Airbäu los, um ein letztes Mal bayerisches Bier und eine kleine Brotzeit zu genießen. Der „Transfer“ zum ersten Ziel der Reise, sollte fast 30 Stunden dauern. Von München über Singapur und Manila zum Zielflughafen Bacolod auf Negros, wobei die anschließende ca. 4-stündige Fahrt vom Flughafen Bacolod zum Hotel der unangenehmste Teil war. Dort angekommen wurden wir, trotz später Stunde, herzlich mit einem Kokosnussdrink empfangen.

Das Sipalay Easy Diving and Beach Resort, geführt von dem Schweizer Christian Reinwald, liegt auf der touristisch wenig erschlossenen Westseite der Insel. Weißer Sandstrand, naturbelassene Riffe und jede Menge Makros (Kleinlebewesen wie Schnecken und Garnelen).
Das Resort mit seinen Bungalows, die sich idyllisch eingebettet auf einem Hang verteilen, liegt inmitten von riesigen Mangobäumen, Palmen und großen tropischen Pflanzen. Kurze aber steile Treppen verbinden Bungalows, Bar, Restaurant und Tauchbasis, deshalb sollte man gut zu Fuß sein.

Das gemütliche Restaurant „Acuaria“ mit typischen lokalen Gerichten oder auch mal Burger und „Schweizer Wurstsalat“, liegt direkt am Strand. Beim Dekobier, Sundowner oder Abendessen kann man den Blick aufs Meer oder den Sonnenuntergang genießen.
Beim Frühstück am nächsten Morgen war die Gruppe nun endlich vollständig, da Petra und Jürgen, 2 befreundete Taucher eines benachbarten Tauchclubs, bereits einen Tag zuvor angereist waren. Das Equipment wurde vorbereitet, die letzten organisatorischen Dinge erledigt und am Nachmittag der erste Tauchgang am Hausriff durchgeführt. So vergingen mehrere Tage, an denen wir mindestens je zwei Tauchgänge und auch Nachttauchgänge absolvierten.

Die meisten Tauchplätze in einem Umkreis von 5-10 Minuten sind mit dem Boot zu erreichen. Die kleine Tauchbasis von Easy Diving Sipalay liegt direkt in der Hotelanlage. In Begleitung unseres einheimischen Tauchguides, der das Tauchgebiet bestens kannte, konnten wir individuell mit unserer Gruppe tauchen gehen.

Dann war es aber auch schon Zeit (vorerst) von Sipalay Abschied zu nehmen, denn es ging weiter zur Insel Cagayan/Cagayancillo. Einer kleinen vorgelagerten Inselgruppe vor Negros. Der 25minütige Flug mit einer 2-motorigen Cessna lieferte bereits die ersten Eindrücke der abgelegenen Inselgruppe inmitten der Sulusee.

Auf Cagayan angekommen wurde unsere Gruppe bereits von einer ganzen Schar Einheimischer begrüßt. Mit Dreirad und Motorrad dauerte es 5 min bis zu unserem Inseldomizil. Auf Grund von Platz- und Gewichtsproblemen im Flieger, mussten wir einen Teil unseres Gepäckes gut eingelagert in Sipalay zurücklassen. Hier im Easy Diving Eco Resort hatten wir die Wahl zwischen Glampingzelten oder einfachen Bungalows.

Von hier aus steuerten wir bei Sonnenaufgang mit einer Bangka (Boot nach philippinischer Bauweise, Trimaran) die so gut wie unberührten Riffe an. Die Fotoapparate der Gruppe liefen beinahe heiß, bei der Menge an Motiven. Schildkröten, einige Haie aber auch Schnecken und Krebse wurden gefunden und fotografisch festgehalten. Bei täglich 3 Tauchgängen trafen wir auch auf Adlerrochen, Zackenbarsche, Napoleon, Büffelkopfpapageienfische, Langusten in ihren Höhlen, Barrakuda- und Stachelmakrelenschwärme, sowie Rochen. Riesige Gorgonien an den Steilwänden und überwiegend Korallen sind hier charakteristisch und die Sichtweiten waren besser als in Sipalay. Leider ist das Nachttauchen, wie im Reiseprospekt angeboten nicht möglich.

Nachdem wir nachmittags vom Tauchen zurückkamen wartete bereits unsere Masseuse, um uns so richtig durchzukneten. Abends gab es einfache aber leckere lokale Hausmannskost, besonderes Highlight war die im Ganzen gegrillte Stachelmakrele zu Silvester. Leider hat den Jahreswechsel keiner erlebt; es waren alle einfach zu müde.

Unerfreulicher Weise gab es bereits hier den ersten Ausfall aufgrund einer Erkältung. Aber die Woidtaucher wären nicht die Woidtaucher, wenn nicht alle zusammengeholfen hätten denjenigen wieder fit zu bekommen. Mit Grippemitteln, Ingwertee und Ruhe dauerte es nicht lange, bis alle wieder fit ins Wasser springen konnten. Am letzten Tag erkundeten wir das naheliegende Dorf, wobei das Bier aus dem „Sari-Sari Store“ nicht fehlen durfte. Nach sieben Tagen war die Inselsafari leider auch schon wieder vorbei.

Auf dieselbe Weise ging die Reise wieder zurück nach Sipalay. Vormittags und nachmittags einen Tauchgang ggf. auch einen in der Nacht, so stellten sich unsere weiteren Tage auf Negros dar. Bis auch dieser 3. Teil der Reise zu Ende ging und die letzte Station auf der Liste stand.
Mit zwei Kleinbussen wurden wir von Sipalay (Westküste) ins 3 Stunden entfernte Dauin (Östküste) verfrachtet. Hier traf alle erst mal der Kulturschock. Von einem einfachen persönlich und familiär geführten Taucherhotel mit Dschungelflair, über eine Insel im Nirgendwo nun in ein Luxusresort, das Pura Vida Dauin mit mehreren Bars, zwei Pools und Grasflächen (!). Das Resort liegt ca. 15 km südlich von Dumagete. Die Bungalows waren in Richtung Meer ausgerichtet und keine 20m davon entfernt.

Getaucht sind wir mit den bekannten Sea Explorers, die hier ihre Hauptbasis auf den Philippinen haben.

Dauins Tauchplätze sind bekannt für ihr Kleingetier, aber nur wenige Korallen. Zu sehen gab es Sepias, Oktopusse, Schnecken, Anglerfische und vieles andere, wenn man es aufgrund der Größe überhaupt gefunden hat. Hier konnten die beiden Nachwuchstauchlehrer der Gruppe viel über das Auffinden dieser kleinen Meerestiere von den alten Hasen lernen und fanden schließlich auch selbst hin und wieder etwas. Abgeschlossen wurden diese Tage mit einem (oder bis zu drei) „Safety Stop“. Diesen Cocktail genossen wir meist am Pool neben den Bungalows mit Blick aufs Meer.

Krönung war hier trotz des relativ hohen Besucheraufkommens der Tagesausflug nach Apo Island. Der erste Tauchgang vor Apo verlangte auch den erfahrenen Hasen einiges ab, denn der starken Strömung hatten auch sie nichts entgegenzusetzen und so musste man sich bis zur nächsten Corner treiben lassen, wo man sich dann wieder sammelte und den Tauchgang zusammen beendete. Eine stattliche Anzahl von Schildkröten, Seeschlangen und Fledermausfische, sowie wunderschöne Korallengärten rundeten den Tauchtag in zwei weiteren Tauchgängen ab. Einheimische T-Shirt Verkäufer nutzten zwischen den Tauchgängen die Chance uns auf dem Tauchboot ein paar T-Shirts und andere Souvenirs zu verkaufen.

Das „Hausriff“ und der künstlich angelegte „Luca Sanctuary“ liegen nur ein paar Schritte vom Resort entfernt. Hier fühlen sich Seegras- und Harlekingeisterpfeifenfische, flammende Sepias, Muränen, Seepferdchen, Mini Anglerfische, Anemonenfische sowie jede Menge an Rifffischen zwischen Korallenblöcken und Sandwiesen wohl. Auf Grund des hohen Taucheraufkommens zeigen die meisten Meeresbewohner kaum noch Scheu vor der Kamera.

Zu erwähnen ist noch der benachbarte Tauchplatz „Bonnets Corner“. Hier fanden wir seltene Kreaturen wie Mimic- und Mototi Octopus, Wonderpus, sowie den vielbegehrten Blauringoctopus. Doch wie es immer so ist, besteht keine Garantie, dass einem diese außergewöhnlichen Meeresbewohner über den Weg schwimmen, aber unser philippinischer Tauchguide erhaschte fast jede kleinste Rarität.

Leider hat auch der schönste Urlaub mal ein Ende. Nach drei Wochen Philippinen stand die Rückreise an. Eigentlich wollte keiner von uns zurück ins kalte, verregnete Deutschland, aber was blieb uns anderes übrig?????
Fazit dieses wunderschönen Traumurlaubs, immer nach oben sehen, es könnte eine Kokosnuss herunterfallen.