Tauchschüler erwerben bei der Tauchsparte des SV 1922 Zwiesel ihr Silber- bzw. Gold-Brevet
von Lisa-Marie Hanninger

Der Verein d’Woidtaucher um Vorstand Sepp Grimm sorgt für noch besser ausgebildete Sporttaucher im Zwieseler Tauchverein: Über Wochen hinweg begleiteten die Trainer neun Anwärter zu ihrem nächst höherem Ausbildungslevel. Highlight des Kurses war die Absolvierung der geforderten Freiwassertauchgänge und Spezialübungen im österreichischen Attersee. Die frisch zertifizierten Taucher sind nun nach CMAS** (Silber) bzw. CMAS*** (Gold) zertifiziert und zu selbstständigen Tauchgängen unter schwierigeren Bedingungen, auch in größeren Wassertiefen berechtigt.

Tauchen und ein Teil der Unterwasserwelt zu sein, ist für viele ein Traum. Der Verein d’Woidtaucher lässt diesen wahr werden und unterstützt Tauchanwärter tatkräftig in ihrer Ausbildung. Genauso wichtig wie die Erlangung des Tauchscheins an sich ist den Vereinsverantwortlichen allerdings die kontinuierliche Weiterbildung. Doch keine Praxis ohne Theorie, und so drückten die Anwärter die Schulbank vor allem in den Fächern Physik, Medizin, Technik und Umweltschutz und vertieften die bereits erworbenen Kenntnisse. Auf eine fundierte Ausbildung legt der Verein – anders als viele Tauchschulen im Ausland – besonders wert.

Am Erntedank-Wochenende war es endlich so weit: Mit Sack und Pack ging es an den Attersee, um die Freiwassertauchgänge und geförderten Übungen zu absolvieren. Der größte österreichische Binnensee bietet abgesehen von guten Bedingungen für Taucher einige Überraschungen: Neben großen Hechten und zahllosen Barschen sowie anderen Fischarten gibt es beim Tauchplatz Föttinger etwa eine übergroße Taucherskulptur, ein Motorboot-Wrack, Taucherglocken und diverse Unterwasser-Plattformen zu entdecken. Die Unterwasserbewohner kommen mit 12°C Wassertemperatur in der Tiefe sehr gut zurecht. Die Taucher hingegen schützen sich mit einem dicken Halbtrockenanzug aus Neopren und Eisweste. An der Oberfläche herrschten sogar noch 20°C Wassertemperatur und luden auch Anfang Oktober noch zum Schwimmen ein. Der Wettergott zeigte sich mit strahlendem Sonnenschein ohnehin gnädig, so dass die Pausen zwischen den Tauchgängen sogar zum Sonnenbaden einluden.

„Ihr seid alle sehr gute Taucher. Nun geht es darum, Ecken und Kanten abzuschleifen und dazuzulernen“, wusste Sepp Grimm seine Schützlinge zu motivieren. Je zwei Anwärter wurden bei den Tauchgängen von einem ausgebildeten Tauchlehrer begleitet – mehr Sicherheit geht nicht. Anders als in der Grundausbildung zur Erlangung des Tauchscheins stand die Absolvierung diverser Spezialübungen im Fokus, um die eigene Sicherheit zu erhöhen und in Notsituationen richtig reagieren zu können. Die Prüflinge waren etwa als Gruppenführer gefordert oder mussten unter Wasser mit dem Kompass navigieren. Auch Rettungs-, Schnorchel- und Tieftauchübungen ohne Taucherflasche waren Teil des Ausbildungsprogramms. Eine Anwärterin musste eine Rettungsübung unfreiwillig mit nur einer Flosse absolvieren – doch auch während einer realen Notsituation herrschen unter Umständen keine perfekten Bedingungen. Die dennoch erfolgreich abgelegte Prüfung stärkte das Selbstvertrauen der gesamten Gruppe, zeigt sie doch, dass man über sich hinauswachsen kann. Die Gold-Anwärter absolvierten außerdem nach Sonnenuntergang die erforderlichen Nachttauchgänge. Die zeitweise bis zu 23-köpfige Truppe war sich einig: das war ein rundum gelungenes Wochenende! Auch die Tauchlehrer zeigten sich mit ihren Schützlingen sehr zufrieden und lobten die sichtbaren Fortschritte eines jeden Anwärters.

Geselligkeit wird bei den Woidtauchern großgeschrieben, und so wurde das Wochenende zum gegenseitigen Kennenlernen und Erfahrungsaustausch genutzt. Einige Vereinsmitglieder nutzen die Gelegenheit, „freiwillig“ den Attersee zu entern. Die nächste Gelegenheit zum geselligen Tauchen bietet sich hoffentlich im Frühjahr, zu welchem bereits Pläne für eine gemeinsame Tauchreise geschmiedet werden. Wer auch Lust hat, das Reich Neptuns zu erkunden, meldet sich am besten zum nächsten Tauchkurs bei Sepp Grimm unter grimm.sepp@gmx.de oder 01712752831 an.