Sumbawa/Indonesien 2019/2020 Kalimaya Dive Resort

Beim alljährlichen Besuch der Messe „Boot“ in Düsseldorf haben wir die Insel „Sumbawa“ in Indonesien als Geheimtipp entdeckt.
Die Insel, die flächenmäßig 5 mal so groß ist wie Bali, liegt zwischen Lombok und Flores und ist bis dato tauchtouristisch kaum bekannt. Erstaunlicher Weise befindet sich auf der gesamten Insel nur eine einzige Tauchbasis. Geplant und organisiert haben wir den Trip wie immer mit dem renommierten Reiseveranstalter „Beluga Reisen“.

Sumbawa ist eine der kleinen Sundainseln und liegt östlich von Bali. Bekannte Sehenswürdigkeiten besitzt die Insel nicht, dafür aber jede Menge freundliche Menschen und viel Ruhe.

Die Anreise nach Bima (Sumbawa) erfolgte über den internationalen Flughafen Denpasar auf Bali, mit einer Zwischenübernachtung im Airporthotel. Der Inlandsflug mit Nam Air von Denpasar nach Bima dauerte überschaubare 50 Minuten. Der Transfer von Bima Airport zum Resort beträgt ca. 90 Minuten über zuerst „gut“ ausgebaute Straßen, entlang an vielen Nassreisfeldern, die in der gebirgigen wilden Landschaft terrassenförmig angelegt sind. Je weiter man sich vom Flughafen entfernt, umso abenteuerlicher verlaufen die naturbelassenen „Straßen“ durch kleine Dörfer, deren Bewohner mit dem Tourismus noch kaum in Kontakt gekommen sind.

Kalimaya Dive Resort

Das Kalimaya Dive Resort befindet sich auf der Ostseite der Insel Sumbawa, am westlichen Rand des Komodo Nationalparks. Eingebettet in die Natur liegen die gemütlichen Holzbungalows direkt am Sandstrand mit offenem Blick aufs Meer. Vom Bett aus kann man den Sonnenaufgang über Sumbawa und der dahinterliegenden Insel Komodo bewundern und zusammen mit dem Rauschen des Meeres dem Alltag für einige Tage entfliehen und herrlich entspannen und abschalten. Eine Klimaanlage, die Open Air Dusche und eine eigene Veranda vervollständigen das modern rustikale Flair. In Sichtweite liegen die Inseln Gili Banta und die noch sehr aktive Vulkaninsel Sangeang. Die Spuren des letzten Ausbruchs sind noch frisch und wenn der Vulkan „rülpst“ und „hustet“ stößt er kleine, manchmal auch etwas größere Ascherauchwolken aus den meist wolkenverhangenen zwei Kratergipfeln.
Das Mittag- und Abendessen war abwechslungsreich und wurde immer frisch zubereitet. Zur Auswahl standen jeweils zwei Menüs, meist ein einheimisches und ein internationales Gericht mit Vor und- Nachspeise und immer frischem Obst. Wir aßen zusammen mit den Leitern des Resorts Stuart und Tegan und den anderen Gästen an zwei großen Tischen, was dem Ganzen ein angenehmes und familiäres Ambiente gab. So fanden wir sehr schnell Anschluss an die schon länger im Resort befindlichen Taucher.

Die perfekte Lage des Resorts mit seinem eigenen Tauchcenter an der vom Tourismus noch gänzlich unberührten Küste ermöglicht den Gästen in Gegenden zu tauchen, die eher selten von Safaribooten oder Tauchbooten benachbarter Inseln besucht werden.
Täglich fuhren wir vormittags mit dem Speedboot zu zwei Tauchplätzen rund um das Kalimaya. Nachmittags war Non-Limit-Tauchen am Hausriff angesagt und wer noch nicht genug Stickstoff intus hatte, konnte noch einen Nachttauchgang bei „Black Sands“ oder einem der vielen anderen Tauchplätzen an der Küste entlang machen.
Das Hausriff eignet sich hervorragend für Nachmittags- und Nachttauchgänge. Im oberen Bereich sind Hart- sowie Weichkorallen zu sehen. Je weiter man in die Tiefe geht, umso sandiger wird die Umgebung. Zwischen den Sandflächen befinden sich größere Korallenblöcke, an denen sich das Leben nur so tummelt. Hier sollte man ruhig etwas mehr Zeit verbringen und die Blöcke genau inspizieren, mit etwas Glück kann man Schauklerfische, Seenadeln, kleine Muränen und jede Menge Nacktschnecken finden. Während eines Nachttauchgangs konnten wir sogar einen Hairy Oktopus und einen Pygmi Squid beobachten.
Auf der linken Seite des Steges befindet sich in 12-13 Meter eine große Fläche mit Elefantenohrenschwämmen, in denen man manchmal Riesenanglerfische finden kann.
Am Einstieg ist ein anscheinend ortsansässiger Schwarm von Fledermausfischen und auch Kalmare kommen häufig sehr nahe an den Steg.
Bis zu einer Tauchtiefe von 20 Meter ist das Hausriff auch für mehrere Tauchgänge sehr interessant zu betauchen.
Jedoch konnten wir keinen der 3 auf der Homepage des Hotels angepriesenen Rhinopias, einer ganz seltenen speziellen Art des Drachenkopfs, den viele Taucher gerne einmal in ihrem Logbuch stehen haben möchten, entdecken.

Bei den vorgelagerten Inseln Gili Banta, Buffalo Island und Babylon fanden wir noch nahezu jungfräuliche Tauchplätze vor.
Tauchen bei Gili Banta und den umliegenden zahlreichen kleinen Inselchen heißt Tauchen zwischen den Ozeanen, denn hier treffen sich der Pazifische und Indische Ozean. Die Wassermassen drücken sich in mächtigen Strömungen zwischen den Inseln Sumbawa und Komodo hindurch.
So hieß es bei den Tauchgängen aufpassen, zusammenbleiben und sich nicht zu weit von Riff entfernen, vor allem an strömungsexponierten Stellen oder Tauchplätzen.

Bei den Rifftauchgängen trafen wir unter den oft außergewöhnlich großen Tischkorallen sehr häufig schlafende Weißspitzenriffhaie, Bambushaie und Wobegongs an. In engen Spalten saßen stattliche Langusten, Riesenmuränen und Fangschreckenkrebse. Im Blauwasser konnten wir Büffelkopfpapageienfische, Schwärme an Thunfischen, Makrelen und auch Barrakudas vorbeiziehen sehen.
Fahnenbarsche soweit das Auge reicht standen zu Millionen über dem Korallenriff.
Mantas kreisten über unseren Köpfen, um an der Putzerstation ihre Parasiten los zu werden.
An Sumbawas Küste, beim Mucktauchen über Sand und Geröll sind Anglerfische, Geisterpfeifenfische und auch Rochen allgegenwärtig, vor allem Nacktschneckenliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten.
Nach dem wir die Hoffnung schon fast aufgegeben hatten, meinte es das Glück besonders gut mit uns, denn wir fanden tatsächlich ganz unverhofft doch noch „unseren“ Rhinopias, der uns am Hausriff verwehrt blieb.
Die Tauchplätze um die Vulkaninsel Sangeang Island sind in ca. 60 min erreicht. Aus dem schwarzen Lavasand blubbern die heißen Gase des Vulkans wie in einem Whirlpool. Schöne Farbkontraste bilden die Korallen und Schwämme und es ist perfekt zum Critters-Tauchen. Es finden sich aber auch die üblichen Bewohner wie Schnecken, Garnelen und Krebse in verschiedenen Farben, Formen und Aussehen auf dem schwarzen Lavasand rundum Sangeang.

Hier am Schnittpunkt des Indischen und Pazifischen Ozeans schwankten die Temperaturen je nach Strömung, Tiefe und Tauchplatz von „frostigen“ 23°C bis kuschelig warmen 28°C. Meist lagen sie bei uns um die 26°C. Die Sichtverhältnisse lagen zwischen 5-10 Meter an den küstennahen Tauchplätzen und über 50m an den weiter draußen liegenden Riffen.

Zum Pflichtprogramm gehörte auch ein Ausflug zu den berühmten Drachen auf Komodo Island. Das Kalimaya Dive Resort veranstaltet keine typischen Komodo Waran Touren, sondern etwas Einzigartiges abseits des Massentourismus (wir waren nur zu zweit). Die Überfahrt nach Westkomodo dauert ca. 1 Stunde und wird mit 2 entlegenen Tauchplätzen kombiniert. Während der Oberflächenpause zwischen den beiden Tauchgängen fährt man an einen abgelegenen Bootsanlegesteg, von wo wir dann in Begleitung eines Rangers in eine Rangerstation mit Umzäunung unweit des Anlegers geführt wurden.
Ein seltsames Gefühl, wenn man hinter einem nicht allzu stabilen Zaun steht und die Warane betrachten einen von außen, wenige Zentimeter entfernt, oder sie laufen einem am Strand direkt über den Weg.

Fast jeder kleine Ort auf dieser Erde scheint heute entdeckt und erkundet zu sein, aber hier fanden wir noch einen kleinen unberührten Flecken im Herzen Indonesiens. Hier konnten wir die Ruhe genießen und die Seele baumeln lassen.
Die „beste Reisezeit“ gibt es nicht, denn wer kann heute noch absolut sichere Angaben machen in Zeiten, in denen sich weltweit das Klima und dessen Zyklen verändern.
Wir können das Kalimaya Dive Resort guten Gewissens weiterempfehlen, ein kleines Resort weitab der klassischen Reiseziele. Einfach mal selbst hinfahren, ihr werdet es sicher nicht bereuen.