Ausbilder
Josef Grimm (VIT Examiner TL 4)

Spezialkurs „Tauchsicherheit und Tauchrettung“ bei den Woidtauchern

Was ist, wenn mal was ist? –

In Theorie und Praxis werden im Spezialkurs Tauchsicherheit und Rettung die Teilnehmer mit der vorbeugenden Unfallvermeidung und den bei einem Tauchunfall zu ergreifenden Maßnahmen vertraut gemacht.

Am Seminar, welches Voraussetzung für die Ausbildung zum CMAS***-Taucher ist, nahmen acht motivierte Taucher aus Zwiesel, München und sogar aus Frankfurt teil.

Im vereinseigenen Seminarraum bekamen die Teilnehmer am ersten Tag von Referent Sepp Grimm, VIT Ausbildungsleiter, einen lebendigen und praxisnahen Einblick in die verschiedenen Themenblöcke.

Zu Beginn wurden umfassende Bereiche wie eine ordentliche Tauchgangsplanung, ein vollständiges Briefing, Buddy Checks, Risikovermeidung sowie unterschiedliche Ausrüstungskonfigurationen intensiv behandelt. Der verantwortliche Gruppenführer hat hierbei eine zentrale, verantwortungsvolle Aufgabe.

Dabei entwickelten sich schnell Fragen und Diskussionen um persönliche Erfahrungen der Taucher, die gekonnt in den Kursablauf mit eingebaut wurden.

Weitere Themen wie Rettungstechniken, lebensrettende Sofortmaßnahmen und Notfallkoordination wurden nicht nur vorgeführt, sondern da mussten die Teilnehmer vor allem selbst Hand anlegen und ausprobieren.

Was unter medizinischen Aspekten zur Vorbeugung eines Tauchunfalls zu beachten ist, wurde ebenso vermittelt, wie Erkennen und Reagieren auf eine Notfallsituation. Die Versorgung eines verunfallten Tauchers mit verschiedenen Sauerstoff-Versorgungssystemen rundete den theoretischen Teil der Ausbildung ab und es konnte sich auf die praktische Umsetzung gefreut werden.

Am folgenden Tag trafen sich die Taucher am tschechischen Steinbruchsee Lomecek bei Stary Klicov.

Nach einer kurzen Vorbesprechung und nachdem das Schlauchboot aufgepumpt war, wurden verschiedene Transport- und Bergetechniken zuerst an Land und dann mit ABC-Ausrüstung im Wasser erprobt. Auch das Retten eines bewusstlosen Tauchers auf das bereitstehende Boot war Teil der Übung.

Schnell stellte sich heraus, dass schon ohne kompletter Tauchausrüstung das hier demonstrierte Transportieren eines verunfallten Tauchers sehr anspruchsvoll ist. Dennoch erfreuten sich alle Teilnehmer an den gemeisterten Herausforderungen mit sehr erfreulichen Ergebnissen.

Nach einer kurzen Pause wurde dann die komplette Tauchausrüstung vorbereitet und die bevorstehende Übung nochmals schrittweise im Briefing erklärt. Dann ging es wieder gruppenweise in das kühle Nass und das Retten eines verunfallten Tauchers wurde aus etwas größerer Tiefe im gegenseitigem Wechsel erprobt. Zum Schluss der Übung ging es um Schleppen, Verbringen des verunfallten Tauchers an Land. Rettungskette auslösen und Erste Hilfe leisten rundete auch diese Sequenz ab.

Nachdem auch das gelungen war und die Ausrüstung abgebaut und zum Trocknen hing, wurden diese lehrreichen Erfahrungen rege beim gemeinsamen Mittagessen ausgetauscht. Der durchaus unterhaltsame, zweitätige Spezialkurs wurde abschließend von allen Teilnehmern als sehr gelungen und wertvoll beschrieben und jedem war bewusst, welchen Beitrag sie als geübte Taucher zur sicheren Ausführung des Tauchsports persönlich beitragen können.