Teilnehmer:
Grimm Isabella, Grimm Sepp, Wittenzellner Sandra

Reisezeit:
Februar 2017

Tauchsafari Raja Ampat/Westpapua

Raja Ampat: Ein unberührtes Archipel in der am weitesten entfernten Provinz Indonesiens. Ein Tauchgebiet mit der höchsten biologischen Artenvielfalt der Welt. Es bringt selbst Taucher, die schon alles gesehen haben, ins Staunen. Und das ist kein Zufall, den es liegt mitten im Korallendreieck, dem Zentrum aquatischen Artenreichtums.

Seit 2016 erkundet die Segeljacht „MSY Ilike“ die Gewässer rund um Raja Ampat, Molukken, Komodo, Flores, Forgotten Island und Triton Bay. Ein 30 m langer und 8 m breiter Segler aus Eisen- und Teakholz. Viel Platz und die passenden Ausstattungen zum Tauchen machen ihn zu einem passenden Liveaboard.

Auf Grund eines Sturmschadens und des schlechten Wetters im Süden der Molukken, konnte die „Ilike“ die geplante Tour von Raja Ampat (Sorong) nach Ambon (Maluku) nicht fahren.

So begann die Tauchsafari wie geplant in Sorong, West Papua, das Drehkreuz von Raja Ampat. Nach dem Ablegen fuhr die „Ilike“, durch den Kanal zwischen Westpapua und Salawati , die Nacht durch, um am frühen Morgen in Misool anzukommen.

Misool im Süden ist eine der vier Hauptinseln von Raja Ampat, neben Salawati und Batanta im Osten und Waigeo im Norden. Eine Vielzahl kleiner Inseln und Felsformationen. Ein Garten Eden unter Wasser. Verschiedene Arten und imposante Größen von Gorgonienfächern, schwarzer Korallen und unzähliger Hart- und Weichkorallen soweit das Auge reicht. Die unterschiedlichen Farben und Formen von Schwämmen und Farnen in groß und klein bringen uns zum Staunen. Dazwischen tummelt sich eine Unmenge an marinem Leben. Auf unseren Tauchgängen bestand immer die Chance auf Großfisch. Der Blick sollte nicht nur der gigantischen Rifflandschaft gelten, sondern auch ins Blaue schweifen. Dort sahen wir graue Riffhaie, Schwarz- und Weißspitzenriffhaie patroulieren. Jagende Jackfische, Regenbogenläufer, Thunfische und spanische Makrelen zwischen den riesigen Schwärmen an Fischen. Büffelkopfpapageienfische standen gelangweilt in der Strömung. Barrakudas zogen ihre Kreise. In den Gorgonien und auf Hydrozoen fanden wir bei gezieltem Suchen gleich vier Arten von Pygmi`s: Bargibanti, Denise, Santa Claus und Pontohi. Misool ist auch das Gebiet, wo wir auch den seltenen Walking Shark (Epaulettenhai) beobachten konnten.

Ein Ausflug auf Piaynemo Island, um die typische Insellandschaft über Wasser zu fotografieren, brachte uns kräftig ins Schwitzen. Ein Aufstieg von 0 auf 59 m über den Meeresspiegel in nur 122 m. Der Ausblick entschädigte uns für die vielen Schweißperlen.

Auf der Fahrt von Misool zurück nach Sorong war Tauchen in der berühmten Meerenge zwischen der Halmaherasee im Westen und dem offenen Pazifik im Osten angesagt: Der Dampier Strait.

Die Wasserstrasse ist eine der wenigen Orte der Welt, wo zwei Arten von Mantarochen gleichzeitig vorkommen. Am Tauchplatz „Manta Sandy“ beobachteten wir den Riffmanta und seine spezielle Unterart, den schwarzen Riffmanta, dessen Unterseite fast gänzlich schwarz ist. Unbeeindruckt von den Tauchern ließen sie sich von fleißigen Fischen putzen, die die Körperhygiene übernahmen, wenn sie fast regungslos in der Strömung standen. Und alles wurde auf den Speicherchips der Kameras festgehalten. Bei „Blue Magic“ glitten die bis zu 6 m großen Ozeanischen Mantas wie elegante Segelflugzeuge über uns hinweg. Man hätte die Hand danach ausstrecken können. Das Leben unter Wasser wurde hier von riesigen Schwärmen von Schnappern, Makrelen, Süsslippen, Brakkudas und diversen Rifffischen geprägt, dazwischen immer wieder Haie. Unter den gigantischen Tischkorallen, Felsen und in riesigen Trichterkorallen lagen die perfekt getarnten, bizarr aussehenden Wobbegongs (Teppichhaie). Die seltsam anmutenden bärtigen Haie eignen sich hervorragend als Fotomotiv.

Nachttauchgänge waren jeden Tag Pflicht und bergen Suchtgefahr. Unzähliges Kleingetier wie Schnecken, Blauringoctopus, Krabben, Garnelen und Harlekingeisterpfeifenfisch fanden unsere Taucherlampen.

Bei 4 Tauchgängen am Tag beschränkte sich unser Tagesablauf auf Schlafen, Essen, Ruhen, Tauchen, Fotos auswerten und Kameraausrüstung für den nächsten Tauchgang vorbereiten. Die Crew der „Ilike“ kümmerte sich hervorragend um die Vorbereitung und Durchführung der geplanten Tauchgänge.

Wen das Fernweh treibt und einem die lange Anreise nichts ausmacht, den erwartet unbändiger Artenreichtum. Hier brodelt das Leben unter Wasser. Doch aufgrund der manchmal starken Strömungen ist Westpapua nicht wirklich das Tauchziel für absolute Anfänger. Nah- und Makrobereich sind so faszinierend, dass wir uns oft wünschten die Seiten des Logbuches wären etwas länger und auch wenn wir noch länger geblieben wären, würden wir nicht alles gesehen haben.