von
Sandra Wittenzellner
Reisezeit:
14. – 15. Oktober 2017
Bergseetauchen am Fernpass
Der Fernsteinsee und auch der Samerangersee, beide am Fernpass gelegen, gelten als eine der klarsten Bergseen in ganz Österreich.
Ein Schild mit der Aufschrift „Taucherparadies“ hieß uns vormittags nach ca. 3,5h Fahrt willkommen. Direkt unterhalb der Schlosshotels befinden sich der Fernsteinsee und der Samaranger See auf über 900m Höhe. Nur Gäste des Hotels haben hier freien Zugang zu den beiden Hausseen, die absolut kein Anfänger- und Ausbildungsgebiet sind. 50 geloggte Tauchgänge für den Fernsteinsee und 100 geloggte für den Samaranger See sind Grundvoraussetzung sowie exaktes Tarieren ist selbstverständlich.
Vorab mussten wir uns nach dem Einchecken in eine ausgelegte Liste im Hotel eintragen, sodass nicht mehr wie 6 Taucher pro Stunde auf einmal im See sind. Diese Einschränkung dient dem Schutz der Unterwasserflora wie den empfindlichen Schleimalgen. Sie gilt für den wesentlich größeren Fernsteinsee jedoch nicht. Leider kann dieser aber auch nicht mit den herausragenden Sichtweiten des Samaranger mithalten.
Dann ging es auch schon mit dem Auto vorbei am Fernsteinsee direkt zum Samaranger See. Der See bietet bei einer maximalen Tiefe von etwa 11m unglaubliche Sichtweiten von bis zu 40 Metern bei frostigen 7 Grad. Was gibt es sonst noch zu sehen: Kristallklares Wasser, mit Algen überwachsene Baumstämme, die durch Murenabgänge wie Mikadostäbe im See verteilt sind. Des Weiteren ein Gedenkkreuz, das an verunglückte Taucher erinnern soll. An Fisch gibt es nur wenige Saiblinge und Forellen zu bestaunen. Am Ende des letzten Tauchgangs, war es uns sogar vergönnt, Saiblingen beim Laichen zuzuschauen. Die Farbenpracht der balzenden Saiblinge war überwältigend. Bei so einem sonnigen Wetter wie wir es hatten, entstehen vor allem spannende Lichtreflexionen am Grund des Sees, die es einen bei längerem Betrachten schwindelig werden lassen können.
Am Fernsteinsee gibt es mehrere Einstiege, die ebenso wie der Samaranger See mit dem Auto angesteuert werden können. Das Gewässer ist deutlich größer als der benachbarte Samaranger, jedoch ist die Sicht etwas weniger klar, dafür ist er aber um einiges fischreicher. Am sonnengefluteten Ufer konnten wir große Gruppen von Bachforellen beim Laichspiel beobachten. Die Grund des Sees ist flächendeckend mit Armleuchteralgen bewachsen, dennoch lässt die Mischung aus Wurzelwerk und Bäumen hier eine kleine Märchenwelt entstehen.
Nach 4 absolut tollen Tauchgängen machten wir uns schweren Herzens wieder auf den Weg nach Hause, jedoch mit der Gewissheit im Gepäck, dass dies sicherlich nicht der letzte Tauchurlaub am Fernpass gewesen sein wird.
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