von
Isabella Grimm

Reisezeit:
23.02.2014 bis 13.03.2014

Teilnehmer:
Grimm Claudia CMAS*** 380 TG
Grimm Isabella CMAS**** 700 TG
Grimm Sepp VIT TL4 Examiner, VDST TL3 1800 TG

„Mabuhay“ = Willkommen

Ob Anfänger, Fotograf oder Profi, die Philippinen sind ein Ganzjahres-Reiseziel mit angenehmen Klima und Wassertemperaturen zwischen 26° C und 29°C. Das Land besteht aus 7107 Inseln und liegt im westlichen pazifischen Ozean. Das Archipel wird in 3 Inselgruppen unterteilt: Luzon, Mindanao und die Visayas, unter anderem mit den Inseln Negros, Cebu und Bohol. Die Inselwelt ist Teil des pazifischen Feuerrings mit Erdbeben und Vulkanismus als Begleiterscheinungen. Da Englisch, neben Filipino, zur zweiten offiziell anerkannten Sprache zählt, erleichtert es die Kommunikation ungemein.

Den Flug von Frankfurt nach Singapur (ca. 11 Std.) machte uns eine A380 so bequem wie möglich. Danach mir Silk-Air via Davao nach Cebu in ca. 5 Std. Die Insel Cabilao erreicht man von Cebu-Flughafen aus mit dem Auto ca. 1,5 Std. zum Hafen, mit der Schnellfähre 2 Std. nach Taglibaran auf Bohol, weiter mit dem Auto 1,5 Std. nach Sandingan Island und von dort ist man in 20 min. mit dem Auslegerboot am Ziel.

Die relativ kleine, sehr ursprüngliche Insel Cabilao ist nur 7,2 Quadratkilometer groß und gehört zu Loon, Bohol. Sie verfügt über eine üppige tropische Vegetation und ist von einem Saumriff vollständig eingeschlossen. Strom wird mit Generatoren erzeugt und die Wasserversorgung über Zisternen sichergestellt, da kein Grundwasser vorhanden ist.

Unser erstes Ziel, der Cabilao Beach Club (CBC) liegt an einem Sandstrand am Nordost-Zipfel der Insel Cabilao in der Barangay-Cambaquiz. Die gepflegte Hotelanlage liegt auf 2 Ebenen. Unten am Strand sind die Tauchbasis und einige Bungalows. Der obere Bereich liegt ca. 30 m höher und ist über eine Treppe erreichbar. Hier befindet sich das resorteigene Restaurant direkt an der Kliffkante mit Blick über das Meer, und weitere Zimmer. Die sauberen und geräumigen Doppelbungalows sind in mehreren Kategorien buchbar. Ein erst kürzlich erbautes Haus mit 6 modern eingerichteten Zimmern und herrlichem Blick aufs Meer liegt neben dem Restaurant am Kliffhang. Im Spa kann man sich von kundigen Händen bei einer wohltuenden Massage entspannen. Die kleine Anlage ist ideal für Gäste, die nur Tauchen und Erholung im Sinn haben.

Die Sea Explorer Tauchbasis liegt am Rande des CBC. Die Padi-Basis bietet täglich mehrere Tauchausfahrten mit einem neuen großen und einem kleineren Auslegerboot an. Die Tauchplätze sind zwischen 5-30 min. zu erreichen. Service und Sicherheit werden hier Gross geschrieben. Nitrox ist gegen Aufpreis erhältlich. Eine Spezialität der Sea Explorers ist das Island-Hopping. Von einer Tauchinsel mit dem Auslegerboot zur nächsten und zwischendurch wird getaucht.

Die Tauchplätze rund um Cabilao sind im flachen Bereich meist mit Seegras bewachsen. Danach fällt das Riff fast immer in einer Steilwand in die Tiefe. Die Wände sind mit Hart- und Weichkorallen wunderbar und artenreich bewachsen und mit vielen kleinen und größeren Höhlen durchzogen. An exponierten Lagen wachsen große Gorgonienfächer in der Strömung in denen die verschiedenen Pygmäen-Seepferdchen leben. In den Seegraswiesen finden sich Harlekingeister- und Seegrasgeisterpfeifenfische. Auf den Sandflächen tummeln sich Flügelrossfische und Seenadeln auf der Jagd nach Plankton. Ein breites Artenspektrum von Garnelen, Schnecken und Krebsen sowie unzählige Fischarten leben im und am Riff. Leider wurde das schöne Hausriff durch ein erst kürzlich schweres Erdbeben zerstört, doch die Tauchplätze um Cabilao lassen nichts vermissen.

Nach ausreichend Tauchgängen auf Cabilao wurde es Zeit ein neues Tauchrevier zu erkunden. Die Sea Explores brachten uns mit der Banka zum Hafen Argao auf Cebu, wo uns bereits ein Auto erwartete, dass uns nach Moalboal brachte.

Moalboal liegt ca. 2 Autostunden (ca. 92km) südwestlich von Cebu-City. Hier in Panagsama finden sich ausschließlich kleine Beach Resort, Gasthäuser und Cottages aller Preisklassen. Einen großartigen Sandstrand gibt es hier nicht, doch der wunderschöne „White Beach“ liegt 8 km von Panagsama Beach entfernt.

Das Love`s Beach & Diving Resort ist eine kleine Anlage und liegt etwas ruhiger außerhalb der City. Die einfachen Zimmer und Bungalows sind im philippinnischen Stil und mit viel Naturmaterialien eingerichtet. Am kleinen Pool kann man sich zwischen den Tauchgängen ausruhen oder genießt eine entspannende Massage oder Naturheilbehandlung.

Die kleine SSI-Tauchbasis der Cebu Fun Divers liegt direkt im Resort am Meer. Alle Tauchspots sind in wenigen Minuten erreichbar und vor Moalboal gibt es viele. Das Riffdach befindet sich gewöhnlich in 3-6m Tiefe, dann bricht das korallenbewachsene Plateau an der Riffkante abrupt ab. Es fällt meistens sehr steil, direkt auf 40-60m Tiefe, wo es auf den sandigen Meeresboden trifft. Der Meeresboden fällt im flachen Winkel in größere Tiefe bis mehrere hundert Meter und mündet in den Philippinnengraben. Nach dem Mariannengraben der zweittiefste Meeresgraben der Welt.

Schnorcheln und vor allem Tauchen am Hausriff der Tauchbasis lohnt sich. Hier ist alles Mögliche zu finden, vom Giant-Frogfisch, Schildkröten, Seeschlangen, Orang-Utan-Krebs über Himbeerkorallenkrebse und sogar ein Blauringoktopus. Alle Tauchplätze entlang des Saumriffes bieten interessante Unterwasserlandschaften, reich an Korallenbewuchs und Fischen. Sogar ein versenktes Flugzeugwrack als künstliches Riff ist zu betauchen. Die Steilwände fallen oft bis zu 40 m und mehr ab. Viele große Gorgonien und Peitschenkorallen prägen das Bild in der leichten Strömung und riesige Tisch- und Geweihkorallen bedecken das Riffdach.

Ein besonderer Tauchplatz vor Moalboal ist die Insel Pescador. Pescador Island liegt

4 km vor Cebu und steigt aus einer Tiefe von 300 m empor. Die Steilwände sind an vielen Stellen überhängend und von großen und kleinen Höhlen durchzogen. An der Westseite befindet sich Pescador Cathedral, eine Kaverne, die sich kaminartig aus 40 m Tiefe bis auf 18 m erstreckt und je nach Lichtverhältnissen schöne Fotos ermöglicht. Ein riesiger Sardinenschwarm umkreist die Insel und zieht dabei auch Haie und andere Raubfische an.

Eine sehr umstrittene Touristenattraktion auf Cebu ist ein Tauchplatz zum „ shark watching“ in Oslop. Hier werden Walhaie morgens für einige Stunden von „Futterbooten“ aus mit Krill angefüttert. An einem 300 m breiten Strandabschnitt tummeln sich an einem Wochenende bis zu 1500 Schnorchler und Taucher um das Spektakel zu erleben. Mit Regeln und Empfehlungen zum Umgang mit den Tieren, wird versucht Schlimmeres zu verhindern. Diese Methode hat heftige Debatten unter Umweltschützern ausgelöst.

Es wird zwar propagiert, dass dieses Schauspiel so natürlich wie möglich abläuft, doch wer schon mal einen Walhai in freier Natur gesehen hat der weiß, dass dies nichts mit natürlich zu tun hat. Unserer Meinung nach sollte man dieses Spektakel zum Schutz der Tiere boykottieren, denn hier werden Walhaie an Menschen und vor allem an Boote gewöhnt und dies ist bereits vielen zum Verhängnis geworden.

Resumee:
Alle einheimischen Tauchguides zeichnen sich durch hervorragende Ortskenntnisse aus und wissen wo die kleinen Highlights zu finden sind. Die Tauchgruppen werden klein gehalten und individuell betreut, persönlicher Service, freundliche Atmosphäre und bequemes Tauchen. Die Bootscrew bereitet einem das Tauchgerödel „mundgerecht“ vor, und man muss selbst nur noch ins Wasser springen und das Tauchen genießen.