Eine Reise ins kleine Paradies

Es muss nicht immer eine Gruppenreise sein, manchmal ist es auch eine romantische Reise in ein kleines Paradies.

Matthias und ich freuten uns bereits seit der Interdive im letzten Jahr auf unseren Urlaub und waren im Juni dann endlich für 12 Tage auf Lembeh bei Sulawesi, Indonesien. Nach einem ganzen Tag Anreise über Singapur nach Manado ging es schließlich in die kleine aber feine Hotelanlage D’Lagoon auf Lembeh.

Romantischer und entspannter kann man es nicht planen, selbst wenn man möchte: die einzigen Gäste im gesamten Hotel. Das Hotel liegt in einer kleinen Bucht und besteht derzeit aus 5 Gästebungalows mit Meerblick, einem Restaurantbereich und einer verbandsfreien Tauchbasis. Nach der sehr herzlichen Begrüßung durch die Besitzer des Hotels und einer kleinen Erfrischung, ging es erst einmal zum Bungalow, von wo man die Aussicht über die Bucht genießen konnte. Und als aller erstes wurde gleich einmal das Tauchequipment ausgepackt, damit es in die Tauchbasis gebracht werden konnte.

Am nächsten Morgen ging es gleich früh aus dem Bett, um sich alsbald ins nicht ganz so kühle Nass zu stürzen. Da die Tauchbasis ausschließlich zum Hotel gehört, war auch das Tauchboot komplett leer. Nach einem stärkenden Frühstück ging es auch gleich auf selbiges.

Alle Tauchplätze liegen wenige Minuten mit dem Boot vom Hotel entfernt und das Wasser hat eine angehnehme Temperatur von 27 bis 28 Grad. Für mich war es der erste richtige Tauchgang seit 2019, daher ließen wir es langsam angehen, damit ich mich wieder daran gewöhnen konnte, daher haben wir auch sämtliche Unterwasserkameras zuhause gelassen. Aber Tauchen ist wie Radfahren: man verlernt es nicht und braucht nur ein bisschen Übung und mit jedem Tauchgang wuchs mein Selbstvertrauen und der Luftverbrauch sank. Zum Abschluss gab es auch eine Kleinigkeit zu feiern: den vorletzten Tauchgang konnte ich als Nummer 100 in meinem Logbuch eintragen. Lembeh ist ein Makro-Tauchgebiet auf Sandflächen, und obwohl es auch einige wenige wunderschöne Korallengärten (Batu Lubang Besar) und Steilwände (Nudi Falls) gibt, lohnt es sich auf jeden Fall. Es gab keinen Tauchgang, bei dem es nichts besonderes zu entdecken gab, Mandarinfische, Seepferdchen, Geistermuränen, Diskomuscheln, Coconut Oktopus, verschiedenste Krabben, Mantis Shrimps, Pygmäenseepferdchen, Anglerfische, Shaun das Schaf-Schnecke, überhaupt sehr viele Schnecken und als Highlight sogar eine große Schildkröte, die einen auch sehr nah heran kommen lies. Überhaupt waren die Fische bis auf wenige Ausnahmen eher neugierig als scheu und man kam sehr nah an sie heran. Matthias wurde während eines Tauchgangs auch eine ganze Weile von einem kleinen gelben Fisch begleitet, der immer gerade so aus dem Sichtfeld blieb, kaum hatte er den Fisch dann doch entdeckt, war dieser auch schon verschwunden. Und, zu guter Letzt während des Auftauchens beim letzten Tauchgang, haben wir auch noch Matthias „Lieblingstier“ gesichtet: eine Seeschlange. An den letzten beiden Tagen gesellten sich noch zwei andere Tauchgruppen zu uns, allerdings ist die Tauchbasis darauf bedacht mit kleinen zu Gruppen zu tauchen, daher gilt die Regel 1 Dive Guide und 2 Taucher. Die einzigen Wermutstropfen neben der Tatsache, dass der Urlaub wie immer zu kurz war, war, dass nicht alle Dive Guides achtsam mit der Unterwasserwelt umgehen und es auf der Insel ein Müllproblem gibt. Da es aktuell keine funktionierende Müllabfuhr gibt, landet leider vieles in der Natur und daher auch im Meer.

Neben den Tauchgängen wurde nachmittags ausgiebig relaxt. Leider hat das Hotel keinen Pool, wobei es eh die meiste Zeit geregnet hat, daher haben wir einen Loungebereich im Restaurant in Beschlag genommen (man wollte schon ein Schild mit unseren Namen aufhängen), viel gelesen, sich unterhalten oder geschlafen. Einen Nachmittag haben wir einen Ausflug über die Insel in ein Dorf am nördlichen Ende unternommen, um zu sehen, wo unter anderem Muskatnüsse angebaut werden. Auf dem Weg dorthin haben wir uns auch, von außen, eine alte Überwachungsanlage mit Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg angeschaut.

Auch kulinarisch kamen wir nicht zu kurz, es gab jeden Mittag und Abend ein 3-Gänge-Menü, welche zum Großteil aus indonesischen Spezialitäten bestanden (u.a. Nasi Goreng, Currys) und einfach zu gut schmeckten, dass man gar nicht mehr aufhören konnte zu Essen. Und auch nachmittags gab es immer noch eine klines Zuckerl mit verschiedensten indoneischen Süßspeisen.

Und jeder Tauchurlaub einmal zu Ende ist, haben wir die 24 Stunden vor dem Rückflug genutzt und einen Ausflug in den Tagkoko Nationalpark gemacht und Verwandte besucht. Dort gibt es eine der letzten Populationen des Schopfmakak, eine Makakenart die nur auf Sulawesi heimisch ist, sowie Koboldmakis. Mit einer kleinen Abenteuerreise ging es nach dem Ausflug in einem indonesischen Boot-Taxi zurück ins Hotel und am nächsten Tag galt es dann wieder die eintägige Heimreise mit einem längeren Aufenthalt am Changi Airport in Singapur anzutreten.