Nachwuchs für d’Woidtaucher

7 Tauchschüler absolvieren bei der Tauchsparte des SV 1922 Zwiesel ihre Prüfung

von Lisa-Marie Hanninger

Der Verein d’Woidtaucher um Vorstand Sepp Grimm sorgt für Nachwuchs im Zwieseler Tauchverein: Über Wochen hinweg begleiteten die Ausbilder sieben Anwärter zu ihrem Tauchschein. Krönender Abschluss des Kurses war die Absolvierung der geforderten Freiwassertauchgänge im Weiher Lomeček (CZ). Die frisch getauften Taucher sind nun nach CMAS* zertifiziert und für Tauchgänge in bis zu 20 Metern Tiefe berechtigt.

Tauchen und ein Teil der Unterwasserwelt zu sein, ist für viele ein Traum. Der Verein d’Woidtaucher lässt diesen wahr werden und unterstützt Tauchanwärter tatkräftig in ihrer Ausbildung. Doch keine Praxis ohne Theorie, und so hieß es, die Schulbank vor allem in den Fächern Physik, Medizin und Umweltschutz zu drücken. Mit anschaulichen Beispielen und viel Geduld wurden physikalische Gesetze vermittelt. Auf eine fundierte Ausbildung legt der Verein – anders als viele Tauchschulen im Ausland – besonders wert. „Wir geben euch 200% mit, so seid ihr mehr als gerüstet“ so Tauchlehrer Robert Schneck, der die theoretische Ausbildung der Schüler federführend übernahm. Dabei zeigt sich der Verein sehr flexibel: über Online-Meetings konnten sogar Interessierte aus Erding und Schwandorf sowie Kurzentschlossene am Kurs teilnehmen. Mit dieser Vorbereitung im Rücken war die Theorieprüfung für alle nur Formsache.

Bevor es in „echte“ tiefe Gewässer geht, müssen sogenannte Badtauchgänge absolviert werden. Dazu trafen sich Lehrer und Schüler im Zwieseler Erlebnisbad und im Indoor-Tauchcenter in Aufkirchen bei Erding, wo die Anfänger ihre Ausrüstung kennen lernten und im Wasser verschiedene Übungen ausführten. Schließlich will man gewappnet sein und ruhig bleiben können, wenn man zum Beispiel im Meer die Taucherbrille oder den Atemregler verliert. Auch Rettungsübungen waren Teil der Badausbildung.

Am langen Wochenende von Christi-Himmelfahrt war es endlich so weit: Mit Sack und Pack ging es zum tschechischen Weiher Lomeček, um die Freiwassertauchgänge zu absolvieren. Der geflutete Steinbruch bietet abgesehen guten Bedingungen für Tauchanfänger einige Überraschungen: Neben großen Stören, Karpfen und Krebsen gibt es unter anderem Skulpturen, ein Motorboot-Wrack, eine Taucherglocke und eine Unterwasser-Beobachtungsstation zu entdecken. Die Unterwasserbewohner kommen mit 10°C Wassertemperatur in der Tiefe sehr gut zurecht. Die Taucher hingegen schützen sich mit einem dicken Halbtrockenanzug aus Neopren und Eisweste. Die Sicht hingegen war aufgrund der Aufwirbelungen nach einem kürzlichen Unwetter und des absinkenden Blütenstaubs sowohl für die Schüler als auch für die Tauchlehrer eine Herausforderung. „Wenn ihr hier tauchen lernt, könnt ihr auf der ganzen Welt tauchen“, wusste Sepp Grimm seine Schützlinge zu motivieren. Jeder Anwärter wurde von einem ausgebildeten Tauchlehrer oder Assistenztauchlehrer begleitet – mehr Sicherheit geht nicht. Nach jedem Tauchgang wurden weitere Tipps gegeben, und so wurden die Anfänger von Mal zu Mal routinierter. Außerdem absolvierten alle Tauchschüler sogleich die Zusatzausbildung Nitrox, um mit einem höheren Sauerstoffanteil im Atemgasgemisch abtauchen zu dürfen. Bei richtiger Anwendung können Taucher dadurch etwa die Gefahr einer Dekompressionskrankheit reduzieren.

Geselligkeit wird bei den Woidtauchern großgeschrieben, und so wurden die Abende zum gegenseitigen Kennenlernen genutzt. Die erfahrenen Taucher gaben ihre außergewöhnlichsten Erfahrungen unter Wasser zum Besten und machten den Schülern Lust auf mehr und Meer. Die nächste Gelegenheit bietet sich bereits am langen Wochenende von Fronleichnam, wenn weitere Tauchanwärter und einige frischgetaufte Taucher den Murner See bei Schwandorf entern werden. Die 15-köpfige Truppe war sich einig: das war ein rundum gelungenes Wochenende! Wer nun wissen will, was es mit der Tauchertaufe nach erfolgreicher Prüfung auf sich hat, meldet sich am besten zum nächsten Tauchkurs bei Sepp Grimm unter grimm.sepp@gmx.de oder 09922/4665 an.