Teilnehmer:
Tobias Burghart, Elisabeth Gattermann, Hermann Köstlmeier, Bernhard Perl, Josef Köck, Michaela Burghart, Christian Winter, Karin Köck, Manuela Winter, Christian Burghart
Reisezeit:
8. April – 23. April 2017
Traumhafte Philippinen-Safari und anschließender Aufenthalt auf der Insel Negros
Woidtaucher-Gruppe unterwegs mit „Easy Diving“ aus Sipalay
Als die Woidtaucher-Gruppe am Flughafen Cebu zu einer dreistündigen Fahrt in die beiden Vans einstieg, war die Vorfreude bereits riesengroß. Ziel war das bei Tauchern weltweit bekannte Moalboal an der Westküste Cebus, von wo aus am nächsten Morgen die einwöchige Boots-Safari durch die Visayas-Inselgruppe starten sollte.
Ein Grund für die weltweite Bekanntheit Moalboals ist Pescador Island. Nur 20 Bootsminuten von Moalboal entfernt ist diese Insel, die sich wie ein Pfeiler aus 300 Metern Wassertiefe zur Oberfläche reckt, die Hauptattraktion für Taucher in den Visayas. Überhängende Steilwände, die komplett mit Korallen aller Art bewachsen sind, verleihen beispielsweise dem Tauchplatz „Kathedrale“ (eine Kaverne, die sich aus 40 Metern Tiefe kaminartig bis auf 18 Meter verjüngt) eine gewisse Dramatik. Riffhaie, Stachelmakrelen, Barrakudas und eine schier unüberschaubare Vielfalt an Hart- und Weichkorallen vollenden das Bild eines perfekten Tauchgangs.
Ein zweiter Grund ist der „Sardine Run“, eine Ansammlung von Millionen von Sardinen, die nur 50 Meter vor dem Panagsama Strand anzutreffen sind. Hier hat man – weltweit einmalig – ganzjährig die Möglichkeit, inmitten von Millionen von Sardinen zu tauchen, wenn man nur geduldig genug ist. Tobias Burghart hat es so erlebt: „Wir wurden von den Schwärmen umschlossen, es wurde plötzlich fast finster, rund um uns herum sahen wir Abertausende silbrig glänzender Schwanzflossen, die sich alle in die gleiche Richtung bewegten, um sich Sekunden später wieder anders zu orientieren. Konzentration und Ruhe ist dabei erforderlich, um nicht die Orientierung zu verlieren.“ Auch alle anderen Woidtaucher waren fasziniert von den stetig wechselnden und doch schier endlosen Formationen der Sardinenschwärme – und das alles schon am ersten Safaritag!
Wie muss man sich nun eine Tauchsafari durch die Visayas vorstellen? Die Woidtaucher-Gruppe machte im Vorfeld einen Vollcharter des Safari-Boots. Pro Tag werden drei bis vier Tauchgänge angeboten, aufstehen muss man jedoch täglich zwischen 6 und 7 Uhr morgens. Mit drei Tauchguides und weiteren fünf Besatzungsmitgliedern werden dort alle Taucher bestens betreut. Da man im Schnitt etwa 100 Kilometer pro Tag zurücklegt, kann man in einer Woche viele, auch weit auseinanderliegende Tauchgebiete anfahren, für deren Besuch man ansonsten mehrere Tauchurlaube brauchen würde. Auf Wunsch der Gruppe wurde jeweils in Hotels an den täglichen Zielorten übernachtet, wodurch man dort auch Land und Leute kennenlernen und abends gemütlich beisammensitzen konnte.
Die Safari führte die Gruppe über die Insel Sumilon nach Oslob im Südosten der Insel Cebu, wo man das einmalige Erlebnis hatte, mit Walhaien, den sanften Giganten der Meere, zu tauchen. Walhaie ernähren sich ähnlich wie Riesenhaie von Plankton und anderen Kleinstlebewesen, wobei sie bis zu 6000 Liter Wasser pro Stunde ansaugen. Etwa eine halbe Stunde lang kamen fünf dieser bis zu 13 Meter langen Giganten immer wieder bis auf Armlänge an die Taucher heran – ein unvergessliches Erlebnis.
Weiter ging es nach Balicasag, einer kreisrunden Insel, die mit ihrem schneeweißen Sand und der Bebauung Malediven-Flair versprüht und neben ihren Steilwandtauchgängen, wie dem „Black Forest“ (einen „Wald“ voller schwarzer Korallen) durch Großfischbegegnungen besticht. Die Insel Panglao beeindruckt nicht nur durch den bekannten Touristenstrand Alona Beach, an dem man abends auch mal Flanieren kann, sondern vor allem auch durch die vorgelagerten Tauchplätze. Weichkorallen in allen Farben und Größen haben dort eine bunte Unterwasserwelt geschaffen, die fast schon surreal wirkt. Und außerdem kann man dort bei fast jedem Tauchgang Fisch- und Korallenarten entdecken, die man noch nie zuvor gesehen hat.
Während der Safari wurden auch Landausflüge angeboten, beispielsweise zu den inmitten üppiger Tropenvegetation liegenden Kawasan-Wasserfällen, die mit kristallklarem Wasser eine dankbare Abkühlung brachten. Über die Insel Siquior mit ihren reichlich bewachsenen Steilwänden und Sichtweiten bis zu 40 Metern ging es dann nach Dauin auf Negros, von wo aus das eigentliche Highlight der gesamten Safari betaucht werden sollte – die Insel Apo Island.
Apo Island zählt mittlerweile zu den zehn besten Tauchgebieten weltweit. Die knapp 1000 Einwohner der nur 72 ha großen Insel leben mittlerweile größtenteils vom Tourismus. 1994 wurde rund um die Insel ein Meeresschutzgebiet ausgewiesen, anfangs gegen den starken Widerstand der fast ausschließlich vom Fischfang lebenden Bevölkerung. Die Einwohner erhalten nun aber 75 Prozent der Meeresschutzgebühr, die jeder Tourist zu entrichten hat, und sind dadurch zu den besten Beschützern ihrer Küstengewässer geworden. Laut einer Greenpeace-Studie aus dem Jahre 2013 weist Apo Island mit mehr als 650 Fisch- und 400 Korallenarten mittlerweile eine der größten Biodiversitäten weltweit auf. Jeder Tauchgang dort war grandios und bot immer wieder Neues, noch nie Gesehenes. Neben den bekannten Tauchplätzen Rock Point und Mamsa Point ist der Coconut Point am Spektakulärsten. Riffhaie, Schulen von Stachelmakrelen und Barrakudas fühlen sich an diesem Tauchplatz wohl, da es hier fast immer starke Strömungen, teils gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen, gibt. Dies war der krönende Abschluss der Safari-Woche.
Und auch die letzte Woche im Sipalay Easy Diving & Beach Resort war ein Erlebnis der Extraklasse: Tolle, entspannte Tauchgänge in 29 Grad warmem Wasser mit höchstens 15 min Bootsfahrt, ein traumhafter, schneeweißer Strand mit tollen Sonnenuntergängen, das großzügige, in den dschungel-ähnlichen Garten integrierte Resort mit super ausgestatteten Bungalows und ein Restaurant mit stets schmackhaftem Essen rundeten das Ganze ab. Die philippinischen Angestellten und Tauchguides waren überaus freundlich und lasen die Wünsche quasi von den Lippen ab. Der Schweizer Besitzer, Christian Reinwald, der vor etwa 15 Jahren quasi aus dem Nichts mit dem Aufbau dieses Resorts begonnen hat, hat hier wirklich ein kleines Paradies erschaffen und kümmert sich herzlich um jeden Gast.
Auch der Tagesausflug in die Höhlen und Mangroven war ein echtes Erlebnis. Mit Trikes, die einem Motorrad mit Beiwagen ähneln, wurde die Gruppe abgeholt. Auf der Fahrt zum bunten Wochenmarkt in Sipalay begegnete man Tausenden dieser Gefährte und musste feststellen, dass diese eigentlich für drei Personen konstruierten Gefährte manchmal sogar acht oder zehn Personen beförderten. Um zur „Fledermaushöhle“ zu gelangen, musste man erst eine halbe Stunde durch einen Wildbach gehen. Auch in der Höhle musste man bei sehr spärlichem Licht durch Wasser waten, bis man nach über hundert Metern zu einem kleinen Höhlensee kam, der allen eine willkommene Abkühlung war. Weiter ging es zu einem traditionellen Mittagessen in ein typisch philippinisches Dorf, wo Mutige anschließend auf einem Wasserbüffel reiten konnten. Nach dem Besuch einer stillgelegten Kupfermine folgte eine Bootsfahrt mit den traditionellen Auslegerbooten der Fischer durch die Mangrovenwälder bis hinaus ins offene Meer. Zurück am Strand wurde die Gruppe noch mit dem diensthabenden Offizier der dort stationierten kleinen philippinischen Armeeeinheit bekannt gemacht und konnte sich ein Bild von den für uns nicht vorstellbaren Arbeitsbedingungen dieser Soldaten machen. Trotz ihrer eher martialischen Bewaffnung blieb uns vielmehr das ärmliche Lebensumfeld in Erinnerung (offenes Feuer, Hängematten unter offenem Himmel, keinerlei Rückzugsmöglichkeiten).
Der letzte Tag war zugleich der erste Strandtag, den man mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang und dem obligatorischen Sun-Downer ausklingen lassen konnte. Nach einem dreistündigen Transfer zum Flughafen Bacolod ging es am darauffolgenden Tag über die Stationen Cebu, Hong Kong, Amsterdam und Prag zurück nach Hause. In diesen über 30 Stunden hatten alle Teilnehmer genügend Zeit, um die genialen Unterwasser-Eindrücke der Bootssafari sowie die Erlebnisse von den Landausflügen Revue passieren zu lassen.
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