von
Isabella Grimm

Teilnehmer:
Grimm Isabella (800 TG), Grimm Sepp (2000 TG), Wittenzellner Sandra (130 TG)

Reisezeit:
November 2015

Alor-Island die beste Voraussetzung für einen Tauchurlaub der besonderen Art.
Die optimale Reisezeit liegt zwischen April und Nov/Dez.

Alor ist die größte Insel des Alor-Archipels und Teil der kleinen Sundainseln, vulkanischen Ursprungs und stark zerklüftet, mit den Nachbarinseln Pantar, Ternate und Pura.

Unsere Reise nach Alor begann wie üblich in Frankfurt mit einem Flug nach Singapur und weiter nach Denpasar (Bali). Auf Grund der Flugzeiten war eine Zwischenübernachtung im „Souvereign Hotel Bali“ notwendig. Von der Dachterrasse mit Swimmingpool, schauten wir dem geschäftigen Treiben der Stadt und des nahen Flughafens zu. Frühmorgens ging es weiter nach Kupang (West-Timor) und Kalabahi auf Alor-Island. Von dort erreichen wir nach einer Fahrt mit dem Taxi zum Bootsanleger und einer kurzen Überfahrt unser Ziel, das Alami Alor Dive Resort.

Das unter amerikanisch-britischer Leitung von Lauren und Max geführte Tauchresort befindet sich im Süden der Kalabahi Bucht. Die lediglich vier Bungalows liegen versteckt unter Bäumen direkt am Meer, eingerahmt von einer Lounge/Speiseraum, der Sonnenterrasse und dem Dive-Center. Die Bungalows sind großzügig und geschmackvoll eingerichtet. Besonders gut fand ich den separaten Eingang zum offenen Bad mit Regenwalddusche, was das Duschen nach den Tauchgängen sehr erleichterte.

Unmittelbar nach dem Erwachen, wenn wir unseren Blick mit noch verschlafenen Augen aus den offenen Bungalowtüren übers Wasser schweifen ließen, konnten wir springende Delfine, Thunas und Marline sehen. Für unser leibliches Wohl sorgte Lauren bestens, mit frisch gebackenem Brot zum Frühstück und indonesischer, asiatischer, internationaler Küche unter Verwendung von Zutaten der Region. Nachmittags gab es Kaffee, selbst gemachten Kuchen und Cookies.

Durch die Meerenge zwischen den Inseln Alor und Pantar (Alor-Pantar-Strait) wird das Wasser aus der Flores-See im Norden und der Sawu-See im Süden gepresst, was zu außerordentlichen Strömungsverhältnissen und unterschiedlichen Wassertemperaturen führt.

Im Süden der Nachbarinsel Pantar lagen die Wassertemperaturen zwischen 21-24°, im Norden dagegen zwischen 26-30°C. In der Kalabahi-Bucht lag sie meist bei etwa 26° C. Je nach Kälteempfinden sollte man einen 3, 5 oder sogar 7 mm Tauchanzug einpacken.

Sandra und ich waren froh, dass wir unseren 7 mm Anzug mit Neoprenshirt und Kopfhaube dabei hatten, selbst Sepp fand es in seinem 5mm manchmal recht frisch.

Die „Alami Alor Divers“ bieten individuellen Service weitab von jeglichem Massentourismus.

Max passte die Auswahl der Bootsausfahrten unseren Wünschen, den Gezeiten, Strömungen und sonstigen Umweltfaktoren und Gegebenheiten an. Damit waren die Erfolgserlebnisse garantiert. Auch bei den Tauchgängen war Max sehr zuvorkommend, so dass die Tauchzeiten in der Regel über 90 Minuten Dauer lagen; beim Briefing merkte er manchmal sogar an, „please don´t make such creazy 100 minute dives“.

Das Tauchen um Alor hält eine beeindruckende Unterwasserwelt mit einer hohen Artenvielfalt parat. Critters-Liebhaber wie wir kommen in der Kalabahi-Bucht mit schwarzem vulkanischem Sand auf ihre Kosten. Die Riffe sind in einem ausgezeichneten Zustand und die Vielfalt der Korallen beeindruckend.

Das „Hausriff“ vor dem Alami Alor Resort konnten wir direkt vom Steg aus betauchen und das so oft wir wollten. Eine Fundgrube für Makrolebewesen. Nach dem Sprung ins Wasser, wir hatten die Maske noch nicht richtig auf, wuselten schon die Mandarinfische zwischen den Steinen umher.

So absolvierten wir mehrere Tag-, Sunset- und Nachttauchgänge und hatten noch nicht alles gesehen. Von spanischen Tänzerinnen (mit darauf befindlichen Imperatorgarnelen), Sepien, Seegras-, Halimeda- und Harlekingeisterpfeifenfischen, Starry-Night-Octopus, Bobtail-Squid, über Schnecken, Garnelen und Krebse die sich alles Mögliche zur Tarnung auf ihren Panzer pflanzten, um nur die interessantesten zu nennen, war alles zu bestaunen.

Weitere Highlights bei Tauchgängen an den verschiedensten Tauchplätzen waren Boxercrabs, Bobbitwürmer bei Nachttauchgängen, Pygmäenseepferdchen (Bargibanti und Pontohi), Blauringoktopusse, Feuerseeigel Zebracrabs und Coleman-Shrimps, sowie Geistermuränen.

Der Tauchplatz „Beang Bang“ im Süden von Pantar hatte jedes Mal einige Überraschungen für uns parat. Im Flachwasserbereich mit Korallen, Kelp und Seegras bewachsen bestand der leicht abfallende Hang aus schwarzem Sand und Steinen. Viele kleine Anglerfische in weiß, rot, schwarz und rosa, sowie große und kleine Hairy-Anglerfische, Wonderpus und Langarmoctopus, kamen uns hier vor die Linse. Miniaturausgaben von Kugel-, Koffer- und Kuhnasenfischen, Flügelrossfischen und Seepferdchen waren ebenfalls zu Hauf zu sehen. Im Korallen- und Kelpbereich saßen große weiße, grüne und gelbe „Painted“-Anglerfische (Harlekinangler).

Auf den Fahrten zu und von den Tauchplätzen begegneten wir häufig großen Schulen von Delfinen und Pilotwalen. Auch Mondfische sind hier nicht so selten. Immer dort wo durch starke Strömung kaltes Tiefenwasser an die Oberfläche gedrückt wird sind sie anzutreffen. Sepp und Eric, ein weiterer Tauchgast, wagten sich ein paarmal zu ihnen ins eiskalte Nass.

Jeder Tauchplatz rund um Alor, Pura, Pantar und Ternate, egal ob wir über Sand, Korallengärten oder an Steilwänden entlang tauchten, hatte seinen Reiz für sich. Das Wasser war mal kalt, mal warm und man muss mit starken und unberechenbaren Strömungen rechnen.

Unserer Meinung nach ist die Gegend um Alor einer der abwechslungsreichsten Plätze, an  dem Korallenriffe und Muck Diving auf eine optimale Art und Weise vereint sind.