von
Christian Burghart

Teilnehmer:
Tobias Burghart CMAS* 98 TG
Christian Burghart CMAS TL1 394 TG

Reisezeit:
28.02.2014 bis 09.03.2014

Sri Lanka – die Perle im Indischen Ozean oder wie aus einem Tauchurlaub ein kleiner Abenteuerurlaub wurde

Wie in den vergangenen Jahren auch stand in den Faschingsferien wieder ein Tauchurlaub auf dem Plan. Kurzfristig entschied man sich in diesem Jahr aber für Sri Lanka als Tauchreiseziel.

Nach dem Studium diverser Reiseführer wurde schnell klar: Wenn man dieses Land besucht, darf man die Zeit nicht ausschließlich zum Tauchen nutzen. Man muss zumindest einen kleinen Teil dieses wunderschönen Landes besichtigen. Und so bastelten wir uns eine ca. 1200 km lange Rundreise zusammen, an deren Ende noch drei Tauchtage standen.

Frühmorgens bei der Ankunft am Flughafen von Colombo wurden wir bereits von unserem Guide Rohan mit seinem Fahrer empfangen. Diese beiden begleiteten uns den gesamten Urlaub hindurch und lieferten uns acht Tage später wieder wohlbehalten am Flughafen ab. Das Eintauchen in die schwül-warme Luft und die langsame Fortbewegung auf den mit allen möglichen Verkehrsmitteln überlasteten Straßen sowie die schier unglaubliche Fahrweise der Sri Lankaner waren die ersten Eindrücke für uns. Sechzig Kilometer und drei Stunden später erreichten wir das Elefantenwaisenhaus in Pinnawela. Dort werden verletzte Elefanten und solche, die ihre Eltern (z.B. durch Wilderei) verloren haben, wieder aufgepäppelt. Tobias durfte sogar mit einer Milchflasche die Elefanten-babies füttern.

Durch dschungelartige Landschaften ging es dann über ein “Kräuterinstitut“, das vielfältige gesundheitsfördernde Salben und Tees vertrieb, zu unserem Tagesziel im Landesinneren, der früheren Hauptstadt Kandy. Am nächsten Tag besichtigten wir dort den „Zahntempel“. Dieser Tempel ist ein Heiligtum der Buddhisten, Unmengen von Gläubigen erweisen ihrem Buddha dort die Ehre in Form von Gebeten und dem Mitbringen von Blüten. Auf der Weiterreise durch das Hochland durchquerten wir Regenwälder und viele Teeplantagen, die für viele Menschen hier die Haupterwerbsquelle sind. Die Durchschnitts-geschwindigkeit auf diesen Straßen liegt bei kaum über 30 km/h. So brauchten wir fast acht Stunden für die 240 Kilometer nach Tissamaharama, unserem nächsten Ziel.

Dort waren wir für die nächsten beiden Nächte in einem offenen Baumhaus untergebracht. Die Nächte dort gestalteten sich doch als etwas abenteuerlich, da an Durchschlafen nicht zu denken war: Die verschiedensten Tiere machten nächtens teils großen Lärm und der Hinweis des Besitzers, dass im direkt darunter liegenden Fluss auch Krokodile zu Hause sind trug auch nicht zum besserenSchlaf bei. Frühmorgens wurden wir geweckt und es ging um halb Sechs zu einer Safari in den Yala-Nationalpark los. Über zwölf Stunden ging es durch den Park mit einem Jeep über staubige Pisten. Aber wir wurden mehr als reichlich für die Strapazen entlohnt: Neben Elefanten; Krokodilen und vielen anderen Tieren hatten wir das Glück, das Highlight des Parks, die Leoparden, aus nächster Nähe fast eine halbe Stunde für uns allein beobachten zu können.

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Mirissa, von wo aus wir zu einer fünfstündigen Blauwal-Safari starteten. Erst im Jahre 2008 wurde entdeckt, dass 20 Kilometer außerhalb dieser Stadt die größte Blauwal-Population der Welt ganzjährig anzufinden ist. Es war faszinierend, diese mit etwa 30 Metern Länge größten Lebewesen der Erde aus der Nähe auftauchen zu sehen.

Am frühen Nachmittag erreichten wir dann Unawatuna, einen Traumstrand am Indischen Ozean, von wo aus wir unsere Tauchausfahrten starteten. Eine Stunde nach unserer Ankunft stand schon der erste Tauchgang bei „Shoeys Tauchbasis“ auf dem Programm. Und hier zeigte uns der Indische Ozean auch gleich seine Zähne: Schon bei der Ausfahrt mit einem kleinen Motorboot hatten wir Mühe, bei über zwei Meter hohen Wellen den Tauchplatz zu finden, abzutauchen und nach dem Tauchgang wieder aufs Boot zu gelangen. Entlohnt wurden wir aber mit einer überreichen Unterwasserwelt, großen Fischschwärmen und schönen Korallen.

An den nächsten beiden Tagen machten wir je zwei Tauchgänge von „Shoeys Tauchbasis“. So individuell hatten wir Tauchen noch nie erlebt: Wir waren die einzigen Gäste und all unsere Wünsche wurden erfüllt. Neben einem schön mit Korallen bewachsenem Schiffswrack gab es immer wieder große Fischschwärme zu bestaunen, und auch die Makrowelt mit vielen Schnecken beeindruckte. Im Vergleich zu Ägypten war jedoch die Sichtweite viele Male recht bescheiden.

Fazit:
Sri Lanka ist ein landschaftlich wunderschönes Land, das sich nach Beendigung des Jahrzehnte langen Bürgerkriegs im Aufschwung befindet. Die Unterwasserwelt ist schön, kann aber nicht mit der traumhaften Korallenwelt von Ägypten konkurrieren. Man kann hier schöne Tauch-gänge machen, aber das Hauptaugenmerk einer Reise in dieses Land sollte unbedingt auf der Erkundung der ursprünglichen Landschaft liegen. Wir werden sicher wieder kommen, weil dieses Land noch so viel zu bieten hat und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis für ein Fernreiseziel (noch!) unschlagbar ist. Aber das Tauchen wird hierbei nicht die Hauptrolle spielen.

Bei unserer Rückreise hatten wir noch einen Stop-Over in Doha, der Hauptstadt Katars. Wir nutzten den halben Tag, um uns ein Bild von dieser aufstrebenden Stadt zu machen. Die Skyline ist schon jetzt gigantisch und es wird an allen Ecken und Enden gebaut. Was gebaut wird, ist purer Luxus und wir konnten zum Schluss noch die gigantisch große Aspire-Zone besichtigen, ein riesiges, teils überdachtes Sportzentrum, wo der FC Bayern im Januar dieses Jahres seine Rückrunden-Vorbereitung gemacht hat. Ganz zum Schluss machten wir dann auch noch einen Abstecher zum Al Khalifa Stadion, in dem 2022 das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft stattfinden wird.