von
Susanne Hannes

Reisezeit
30.10.2004 – 06.11.2004

Teilnehmer
„Woidtaucher“ – Vereinsausflug

30. Oktober 2004 – Endlich ist es soweit. Die Woidtaucher brechen aus dem kalten Zwiesel auf Richtung Safaga / Ägypten.

Nach dem Einchecken in der Tauchbasis der „Paradise Divers“ geht´s gleich los mit dem „Check-dive“ am Hausriff. Unser Trupp ist spontan begeistert, bei Wassertemperaturen um die 27 °C und einer Sicht von 15 – 20 m zu tauchen. Man fühlt sich wie in einem Hochglanz-Reiseprospekt:

Um uns herum tummeln sich Dreibinden-Preußenfische, Diademseeigel und Harlekin-Süßlippen, um nur einige zu nennen. Sogar einen Rotfeuerfisch, graue Muränen und einen Blaupunktrochen, der gelangweilt entschwebt, entdecken wir. Richtig entspannt genießen wir noch ein „Deko-Stella“ an der Basis und lassen den Tag ausklingen.

Mit dem Boot fahren wir am zweiten Tag hinaus zu den ersten Tauchplätzen: Tobia Hamra und Tobia Arba (7 Säulen), wo wir ins leuchtend blau-grüne „Rote Meer“ springen. Die unglaubliche Artenvielfalt der heimischen Unterwasserwelt fasziniert uns aufs Neue. Wir beobachten schwebende Flötenfische, bewundern die Farbenpracht der Pfauen-Kaiserfische, ein Pärchen Masken-Falterfische, Anemonenfische, Seenadeln, Masken-Kugelfische und Rotfeuerfische. Beim Umrunden herrlicher Korallenformationen zeigt uns unser Tauchlehrer Sepp Grimm eine Pyjama-Chromodoris, eine winzige, in leuchtenden Farben gestreifte Nacktschnecke (böse Zungen behaupten ja, er hat immer eine in der Tasche dabei und setzt sie unauffällig ab, um seine Schüler zu beeindrucken!).

Während der Tauchgänge des dritten Tages bei Shab Saiman und Ras Abu Soma Garden begegnen wir u. a. Wimpelfischen und einem großen Napoleon, der unbeeindruckt von dannen zieht, und wundern uns über die seltsamsten Korallengebilde, wie z. B. große Salatkorallen. Den Abschluss bildet ein wunderschöner Nachttauchgang am Gamul Soraya mit Federsternen, Griffelseeigeln und einem Drachenkopf.

Bei Ras Abu Soma Nord startet der folgende Tag mit einer genervten Riesenmuräne, die sich nicht gerne photographieren lassen will, zahlreichen Doktorfischen und Picassodrückern, bevor wir bei Gamul Kebir den zweiten Tauchgang machen. Außerdem lernen wir, dass der Reissverschluss beim Neoprenanzug hinten ist und man auch ohne Maske ins Wasser springen kann ;-).

Eigentlich fasziniert uns jeder neue Blick in die herrliche Unterwasserwelt, aber der Early Morning Dive zum Wrack der Salem Express, die auf ca. 30 m liegt, ist schon noch mal ein besonderes Erlebnis. Korallenbewachsen und mit Fischen bevölkert ist das Wrack ein stummes und bedrückendes Zeugnis von der Katastrophe, bei der Hunderte von muslimischen Pilgern ums Leben kamen. In Abu Kafan kämpfen wir wacker gegen die plötzliche Strömung, vorbei am giftigen Steinfisch. Wirklich beeindruckend ist auch der Korallengarten am Nachmittag bei Shab Sheer Ost, wo wir neben Blaupunktrochen und einer Riesenmuräne einen gut getarnten Krokodilsfisch entdecken und eine kleine Höhle betauchen.

Die beiden Tauchgänge des letzten Tages führen uns zum Panoramariff mit Drop-off. Während wir am Steilriff Feuerkorallen und Kugelfische beobachten, schwimmt in einiger Entfernung ein Barrakuda vorbei. Auch ein Napoleon nähert sich uns beim Abschied, bevor wir beim Austauchen eine Anemonenfischfamilie besuchen.

Am Abreisetag gönnen wir uns noch einen faulen Liegestuhlvormittag mit Schnorcheln am Strand, bevor wir unser Gepäck verladen und wieder zurück in die Heimat fliegen.

Insgesamt war der „Vereinsausflug“ ein rundum gelungener Tauchurlaub mit vielen unvergesslichen Erlebnissen. Nicht nur die beeindruckende Unterwasserwelt, sondern auch die geselligen Oberflächenpausen und Abendstunden (wir haben sogar einige andere Woidtaucher in Hurgada getroffen, und uns gegenseitig vorgeschwärmt und Anekdoten ausgetauscht) und die Gesamtatmosphäre des Landes und der Leute bleiben uns immer in sehnsuchtsvoller Erinnerung.

Also, auf zum nächsten Vereinsausflug……….