Erster Stop – Dive into Lembeh
Die Tradition muss weitergelebt werden. Auch über der Jahreswechsel 2024 auf 2025 machten sich vier Woidtaucher, Isabella und Sepp, Sandra und Robert auf nach Indonesien.
Unsere Reise begann bereits mit einer langen Anreise über Singapur nach Manado. Nach der Landung am nächsten Tag wurden wir mit dem Auto Richtung Resort chauffiert – eine Fahrt, die uns zuerst über die Autobahn und später über eine kurvige Hügel- und Talfahrt führte. Unser Ziel: ein kleines, charmantes Tauchresort das „Dive Into Lembeh“ mit neun Bungalows, einem Pool und schwarzen Sandstrand, das für 8 Tage unser Zuhause war. Wir hatten das Glück, zwei Bungalows direkt am Meer zu beziehen, nur zehn Meter von den sanften Wellen entfernt. Das Highlight: Ein privater Hotpot (ein traditioneller japanischer „Onsen“) auf der Terrasse, der uns jeden Abend eine perfekte Mischung aus Entspannung und Romantik bot.
Die meisten Tauchplätze waren innerhalb von fünf bis zehn Minuten mit dem Boot zu erreichen oder man taucht am Hausriff. Zwischen den Tauchgängen (Oberflächenpausen) erwartete uns das leckere Buffet mit Köstlichkeiten aus der regionalen Küche oder Kaffee/Tee und frisches selbst gemachtes Gebäck.
Die Unterwasserwelt vor Lembeh präsentierte sich in ihrer vollen Pracht, auf schwarzen Vulkansand tummeln sich eine Unzahl seltener und teilweise nur hier vorkommender „Critters“. Wir entdeckten Anglerfische in allen Größen und Farben – darunter auch einen seltenen „Harry Frogfish“. Ein besonderes Erlebnis war die Suche nach den winzigen Tiger Shrimps, die unsere Guides schließlich fanden: Ein kaum sichtbares Baby und zwei etwas größere Exemplare stellten sich zur Schau.
Ein weiterer Höhepunkt war der bekannte Tauchspot Anita am Rande des Hafens von Bintang unter zwei großen Segelbooten, wo wir die seltenen Mandarinfische, welche meist nur in der Abenddämmerunge zu sehen sind um dann ihren Geschlechtsakt zu vollziehen, bewundern konnten. Andere spannende Begegnungen boten uns Pygmy-Seepferdchen, Blauring-Octopus, Geisterpfeifenfische, Schnecken, Lembeh-Seadragon, Flamboiend Cuttlefisch, Zebrafledermausfisch, Harlekin-Shrimp, Sepien und ein Coconut Octopus. Auch bei den Nachttauchgängen ließen sich viele Meeresbewohner blicken, u. a. Bobbitwürmer, Bobtail Squids, Decorator-Crabs und viele Garnelen. Die Schönheit und Vielfalt der Unterwasserwelt rund um Lembeh bleibt unvergesslich.
Nachdem wir (Isabella und Sepp) bereits vor 15 Jahren schon zweimal die Lembeh Strait besucht hatten ist zu sagen, dass dieses Tauchrevier, trotz stärkerem Tauchtourismus als damals, immer noch seinen Reitz besitzt und gut ist für tolle Tauchgänge mit jeder Menge Critters und Überraschungen.
Proco Island Bambu Resort – Ein Paradies aus Bambus
Dann ging es auch schon weiter. Unsere Reise führte uns weiter von Manado über Ternate nach Labuha. Dort wurden wir in einem 20-minütigen Transfer zum Hafen gebracht, von wo aus das Tauchboot „Proco 1“ uns zu unserem nächsten Ziel brachte: das Proco Island Bambu Resort im Süden von Halmahera, das erst 2023 eröffnet wurde. Nach einer etwa 40-minütigen Bootsfahrt durch beeindruckende Strömungen erreichten wir das Resort. Die Ankunft war schon das erste Highlight, das Personal begrüßte uns mit einem herzlichen Proco-Willkommenssong.
Auf der unbewohnten Insel umgeben von unberührten Riffen stehen die Bungalows am Sandstrand umgeben von der heimischen Fauna und Flora. Die Unterkunft besteht größtenteils aus Bambus und ist zugleich aus einer Mischung aus modern und rustikal gemütlich eingerichtet.
Direkt am Steg entdeckten wir eines der schönsten Hausriffe, welches wir je gesehen haben. Ein riesiger Schwarm Füsiliere, begleitet von juvenilen Fledermausfischen zieht am Bootsanleger seine Bahnen. Pontohi-Pygmäen-Seepferdchen soweit das Auge reicht, Geistermuränen, Mantis Shrimps, Drachenköpfe, Krokodilsfische, sowie jede Menge Schnecken, Garneelen und Krebse sind nur einige der Bewohner des Hausriffs am Proco Resort. Wenn die Strömungslage es zu lies, machten wir uns am Hausriff nachts auf die Suche nach den heimischen Walking-Sharks. Hier konnten wir bei einem Nachttauchgang sage und schreibe 7 von ihnen erspähen und auf ihren nächtlichen Wanderungen beobachten. Beim Schnorcheln am Hausriff konnte sogar ein Schwarzspitzenriffhai gesichtet werden.
Das Hausriff gibt so viel an Artenvielfalt her, dass sich eine Reise ins Proco alleine deswegen schon lohnt.
Von den Bungalows aus gab es auch schon Sichtungen von springenden Marlinen, vorbeiziehenden Orcas und Pilotwalschulen. Das von Strömungen gekennzeichnete Halmahera ist eben immer für Überraschungen sowohl über, als auch unter Wasser gut.
Unsere teils strömungsreichen Tauchgänge rund um Proco Island waren ebenso faszinierend wie abwechslungsreich. Zu unseren Entdeckungen gehörten Schwarz- und Weissspitzenriffhaie, Süßlippen, Büffelkopf-Papageifische, Napoleonfische und vollkommen unberührte Hart- und Weichkorallen mit unzähligen Fischschwärmen und einem Gewusel an bunten Rifffischen. Wir als Kleintierliebhaber mussten auch hier zu den Muck-Tauchplätzen, wo wir wieder jede Menge Kleinzeug und Raritäten fanden u.a. Halimeda-Geisterpfeifenfische und zahllose SKG´s (Schnecken, Krebse, Garnelen). Zwischen den Tauchgängen, bei der Oberflächenpause, zeigten uns unsere Guides in den treibenden Sargassum-Braunalgen unzählige Sargasso-Anglerfische von 1-10 cm Größe,
Für das leibliche Wohl sorgte die Küchencrew mit täglich wechselnden Menüs, die uns jeden Tag aufs Neue begeisterten. Ein befestigter Weg führte zu einer kleinen Bar am Hügel der Insel (die sogenannte Sunset Bar) mit atemberaubender Aussicht – der perfekte Ort, um den Tag ausklingen zu lassen und tausende von Flughunden beim Ausschwärmen zu beobachten.
Der Besitzer Rudi Ring aus dem bayerischen Straubing abstammend (die bayerische Fahne weht vor Ort) hat sich in Halmahera auf Proco Island ein Kleinod geschaffen, dass zumindest Indonesienweit seinesgleichen sucht.
Als Fazit gibt’s nur eins zu sagen: to be continued………
Rückreise mit Stil
Nach unzähligen magischen Tauchmomenten hieß es schließlich Abschied nehmen. Ein kurzer Stopp in Singapur im Pool auf der Dachterrasse des Flughafens war ein passender Abschluss einer unvergesslichen Reise.
Die Erinnerungen an die vielfältige Unterwasserwelt, die außergewöhnlichen Resorts und die Gastfreundschaft Indonesiens werden uns noch lange begleiten. Wir können es kaum erwarten, wieder in die Tiefen dieses wunderschönen Landes einzutauchen.
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