von
Isabella Grimm

Teilnehmer:
Elisabeth Pfeffer, Mark Pfeffer,Grimm Isabella, Grimm Sepp, Regine, Frank, Günther
Christian und Daniel vom 1.Niederbayerischen Tauchsportclub Plattling

Reisezeit:
April 2016

Seit langem wollten wir mal wieder eine Bootssafari als Tauchurlaub  machen. Während der 40. Jahresfeier des 1. Niederbayrischen Tauchsportclubs Plattling kam Regine mit dem Angebot auf uns zu, mit in den Sudan zu kommen. Und schon stand das nächste Reiseziel fest.

Regine übernahm die Organisation und Planung der Reise zusammen mit dem Reisebüro Red Sea Travel. Bei einem gemeinsamen Treffen vor der Reise, wurden alle Details besprochen.

Der sudanesische Küstenstreifen ist mit 650 km Länge am Roten Meer relativ klein, wenn man bedenkt das der Sudan das drittgrößte Land Afrikas ist. Das tut den Tauchgebieten aber keinen Abbruch, im Gegenteil. Die Tauchbootsafari war eine Mischung aus Klassik- und Südtour, bei der Riffe sowohl im Norden als auch im Süden des Sudans je nach Wetterlage angefahren wurden. Port Sudan, unser Ausgangspunkt der Tauchsafari, ist die wichtigste Hafenstadt des Landes und die größte Stadt außerhalb der Hauptstadtregion, 680 km von Khartum entfernt.

In kurzer Distanz von Port Sudan erreichten wir bei unserer Tauchsafari namhafte Wracks und Riffe wie die Umbria, Shab Rumi, Shab Ambar, Sanganeb Reef, Keary Reef und Protector Reef und andere.

Sanganeb Reef
Steil aus 800 m Tiefe erhebt sich das 12 km2 große Riff. Der 50 m hohe Leuchtturm auf dem Südrand ist schon von weitem zu sehen. Wir scheuten uns nicht die 268 Stufen emporzusteigen und wurden mit einem fantastischen Blick über das gesamte Riff belohnt.

Südwestplateau
Auf Grund der exponierten Lage und die Chance auf Großfischbegegnungen werden hier die meisten Tauchgänge gemacht. Zwischen zahlreichen Peitschenkorallen wimmelt es von marinem Leben. Langnasenbüschelbarsche huschen in den schwarzen Korallen umher und verlangen von den Fotografen viel Geduld. Eine Schildkröte ließ sich bei ihrer Weichkorallenmahlzeit nicht stören. Ein riesiger sich kreisender Barracudaschwarm nahm uns Taucher ohne Scheu in die Mitte. Doch Haie ließen sich hier keine blicken.

Shab Rumi
Übersetzt bedeutet es „Riff der Römer“. Ein schönes, artenreiches Riff mit einer Fülle an Hart- und Weichkorallen und einem großen Fischreichtum. Bekannt wurde es durch die legendäre Precontinent II von Jacques-Yves Cousteau, deren Überreste an der Westküste liegen.

Südplateau
Auf dem zungenförmigen Plateau wachsen Weich-, Leder- und Steinkorallen und Felder von Peitschenkorallen zittern in der Strömung. Dazwischen patroulierten Weißspitzenriffhaie, große Zackenbarsche und Büffelkopfpapageienfische. An der steil abfallenden Riffkante zogen graue Riffhaie und Hammerhaie an uns vorbei.

Precontinent II
An der Westseite auf einer kleinen Terrasse steht die Hauptattraktion des Tauchgangs, der sogenannte „Seeigel“, die ehemalige Forschungsstation von Jacques Cousteau. Im Inneren leben Millionen an Glasfischen, die ein schönes Fotomotiv mit dem offenen lichteinlassenden Bullaugen abgeben. Daneben in 6 m Tiefe der Geräteschuppen. Beim Tauchgang entlang der Riffwand fanden wie überall Zeitzeugen, Reste von Bauten und Haikäfigen.

Shab Jibna/Jumna
Ein Korallenturm der steil in die Tiefe abfällt. Hier begegneten wir einer Schule von über hundert Bogenstirn-Hammerhaien, dem “Hai-light“ unserer gesamten Tauchsafari. Auch Seidenhaie und graue Riffhaie versammeln sich hier.

Shab Ambar
Ein 5 km großes hufeisenförmiges Riff rund um eine Lagune. Für die Tauchboote ein sicherer Hafen in der Nacht und ideal für Nachttauchgänge. Hier tummeln sich auch viele Schulen von Delfinen.

Protector Reef
Ein längliches Riff dessen Außenwände steil in große Tiefen abfallen. Wie an fast allen Riffen in dieser Region findet sich an der Nord- bzw. Südspitze ein Plateau. Auf den Sandflächen lagen, unter großen Tischkorallen, Blaupunktrochen auf der Lauer. Ein großer Federschwanzstechrochen stellte sich für unsere Fotografen in Pose.

Umbria
Auf unserer Safari der letzte Tauchspot. Die „Umbria“ zählt wohl zu den bekanntesten Wracks im roten Meer. Der italienische Frachter wurde am 9. Juni 1940 auf dem Weg nach Ostafrika in Sichtweite von Port Sudan versenkt. Da das Wrack in einer Tiefe von 8 bis 35 Meter liegt, ist es relativ einfach zu betauchen. Wir erkundeten die Lagerräume, die Aufbauten und den Rumpf mit der riesigen Schiffsschraube von 14 m Durchmesser. Mystische Bilder entstanden beim Nachttauchgang, wenn die Ladebäume ins dunkle Nichts ragen.

MY Cassiopeia
Die MY Cassiopeia ist ein top ausgestattetes Safariboot mit 40 m Länge und 8 m Breite. Es verfügt über einen Salon mit moderner Unterhaltungstechnik und einer gemütlichen orientalischen Shishaecke zum Rauchen. 2 Sonnendecks mit 100 m2 Fläche zum Relaxen. Die Kabinen haben eine Klima und ein eigenes Bad/WC. Das geräumige Taucherdeck und eine große Taucherplattform bieten reichlich Platz für jeden Taucher. 2 Schlauchboote bringen einem zu jeden möglichen Tauchplatz. Nitrox ist kostenpflichtig an Bord.

Am letzen Tag vor Anker, organisierten wir für die ganze Truppe noch eine Rundfahrt durch die Stadt mit den traditionellen Tuk-Tuk`s. Port Sudan ist von kolonialer Architektur geprägt. Ein Besuch auf den typisch arabischen Märkten wie dem Fischmarkt und dem Fischerhafen, Obst- und Gemüsemarkt, dem einheimischen Markt für Haushaltwaren und Bekleidung waren Pflichtprogramm.

Die Plattlinger Taucher flogen zurück nach Deutschland, nur wir Woidtaucher legten für einen Tag einen kulturellen Zwischenstopp in Dubai ein.

Die wichtigsten Bauwerke standen bei unserer Stadtrundfahrt auf dem Programm, wie Burj el Arab und die Palmeninsel mit ihren vielen 5 Sterne Hotels. Die Dubai Mall mit hunderten Geschäften und Restaurant, sowie einer Eislaufbahn mitten drin. Im Dubai Aquarium und Underwater Zoo leben mehr als 33.000 Fische, vom kleinen Fahnenbarsch und Stachelmakrele, über Adler- und Leopardenrochen, zu großen Sandtigerhaien. Am späten Nachmittag der Besuch des noch höchsten Bauwerkes der Welt, dem Burj Khalifa. Vom 124. Stockwerk, auf 452 m Höhe, bestaunten wir den fantastischen Rundblick auf die Skyline von Dubai, nur getrübt durch einen Sandsturm in der nahen Wüste. Ein musikalischer und sehenswerter Genuss sind die Dubai Wasserspiele, wenn die Sonne untergegangen ist.

Und schon befanden wir uns wieder auf der Rückreise nach Deutschland.

Ein großer Wermutstropfen dieser Reise, aber vorher bekannt, sind die zusätzlichen Kosten die noch auf einen zukommen: Treibstoffzuschlag, Steuern, Visum, Nitrox und 15 l Stahlflasche.