von
Isabella Grimm

Teilnehmer:
Grimm Isabella, Grimm Sepp, Grimm Claudia

Reisezeit:
Februar 2015

Ambon, eine 775 km große indonesische Insel, bildet mit der weit größeren Nachbarinsel Seram das Zentrum der Molukken. Die Inselkette der Molukken liegt im nördlichen Teil der Bandasee und ist auf Grund der kolonialen Vergangenheit auch als Gewürzinsel bekannt. Ambon ist zugleich die Hauptstadt der Provinz Maluku.

Das Gewässer um die Insel Ambon im Maluku Archipel, südwestlich von Sorong, sollte zu den besten Muck Diving Regionen der Welt zählen.

Wir wollten uns davon selbst überzeugen, verwöhnt von 2 Tauchurlauben in Nordsulawesi/Lembeh Strait, das bekanntlich eines der besten Muck Diving Revier in Indonesien ist.

Unsere Reise nach Ambon wurde wie immer bestens von „Beluga Reisen“ organisiert. Mit Qatar Airways vom Flughafen Frankfurt über Doha nach Jakarta. Ein Zwischenstopp in einem Hotel in Jakarta für eine erfrischende Dusche und ein paar Stunden Schlaf brachten uns ein wenig Erholung vom stundenlangen Sitzen im Flieger. Der Shuttle-Service des Hotels brachte uns ausgeruht zum National-Airport, zu unserem Nonstopp-Flug mit Batik-Air nach Ambon. Für unser Übergepäck mussten wir nur lächerliche 2 € pro Kilo bezahlen, da hier nur 20 kg Freigepäck erlaubt waren. Am Ambon Flughafen wurden wir schon von einem Fahrer der „Dive into Ambon“-Tauchbasis erwartet der uns zu unserer Endstation, das „Natsepa Resort“ in Salahutu brachte. Von Haustüre zu Haustüre eine lange Anreisezeit von 37 Stunden, inclusive 8 Stunden Zeitverschiebung.

Das an der Ostküste, in der Banguala Bay, liegende „Natsepa Resort & Conference Center“ sorgte für einen entspannten und meist ruhigen Urlaub, da der Außenpool und Kinderpool auch von den Einheimischen frequentiert wurde. Das „Maluccas Restaurant“, das nationale und internationale, indonesische und westliche Köstlichkeiten entweder a la carte oder als Buffet serviert, sorgte für das leibliche Wohl, obwohl der Service und die Schnelligkeit des Personals und der Küche nicht immer der Beste war, ist das Essen immer frisch zubereitet und schmeckt. Die sehr geräumigen Zimmer besitzen jeweils einen Balkon oder Terrasse, Klima, TV und kostenfreies Wlan ( wenn`s funktioniert) und sind in 5 Kategorien eingeteilt. Unser „Lagoon Deluxe“-Zimmer hatte einen eigenen Zugang zum Pool über die Terrasse, was nach dem Tauchtag sehr entspannend war. Obwohl das Hotel schon bessere Zeiten gesehen hatte, fühlten wir uns trotzdem wohl. Wasser- und Lufttemperaturen waren bei 29° angenehm und die täglichen Regenschauer störten nicht.

Die Tauchbasis „Dive into Ambon“ befindet sich neben dem Natsepa Ambon Hotel direkt am Strand. Mit den Annehmlichkeiten die der Taucher braucht, Spülbecken, Dusche, Bar und vor allem ein sicheres Plätzchen für die Fotoausrüstung. Täglich werden Tauchausfahrten mit jeweils 3 Tauchgängen angeboten, Nachttauchgänge sind jederzeit möglich, Buchttauchgänge kostenlos. Getaucht wird mit 12 l Aluflaschen mit DIN- oder INT- Anschluß, Nitrox ist gegen Aufpreis erhältlich und bei den langen Tauchgängen empfehlenswert. Es stehen 3 Tauchboote mit 7, 16 und 18 m zur Verfügung. An Bord gibt es nach dem zweiten Tauchgang das Mittagessen, Kaffee und Tee, Handtücher, Toilette und eine bequeme Ausstiegsleiter. Die Crew ist sehr freundlich und immer mit dem ganzen Tauchgerödel behilflich. Besonders gut fanden wir die feuchten heißen Tücher für`s Gesicht nach dem Tauchgang. Und echt super, das am Ende des Tauchurlaubs jeder Taucher seine Tauchplatzkarte bekam, mit Tauchtiefe, -zeit, -platz, Diveguide und natürlich was einem vor die Kameralinse kam.

Wir konnten uns zwischen zwei unterschiedlichen Tauchgebieten entscheiden. Die Bucht von Ambon, nur 10 min. mit dem Auto entfernt zum Muck-Diving und Critters-Jagd oder südöstlich bei Hukurilla und nordöstlich in der Haruka-Strait. Zum Tauchen im klaren Wasser an wunderschön bewachsenen unberührten Korallenriffen, Steilwänden, durch Canyons und in Höhlen.

Das Wrack „The Duke of Sparta“
Der 137 m lange Frachter sank 1958 nach einem Bombenangriff. Das intakte Wrack steht aufrecht und bietet deshalb die Möglichkeit durch die Frachträume und Aufbauten zu tauchen, in denen sich große Langusten verstecken. Allerlei sonstiges Getier wie Schnecken, Garnelen, Krebse, Aale, Muränen, Barsche und Thunfische leben in, am und um das sehr schön mit Hart- und Weichkorallen bewachsene Wrack.

Hard Boiled
Ein ungewöhnlicher Tauchgang. Die Felsen sind flächig von unberührten Steinkorallen bewachsen. Erst nach einiger Zeit werden die aufsteigenden Blasen wahrgenommen, die aus den größeren Sandflächen aufsteigen. Vorsicht! Der blubbernde Sand ist sehr heiß. Das besondere ist in 25 m ein Unterwasservulkan, aus dessen Mitte große Blasen aufsteigen. Der Tauchguide gräbt mit den Flossen ein Loch und legt in die Mitte rohe Eier, die er mitgebracht hat. Nach wenigen Minuten ist das Ei perfekt gekocht und kann unter Wasser mit einem Schluck salzigem Meerwasser gegessen werden, oder später auf dem Boot. Unbedingt zu empfehlen.

Laha
Der beste Spot zum Tauchen in der Ambon Bay. Sand, Geröll, Korallenblöcke, Felsen und wie beim Muck-Diving üblich Zivilisationsmüll aller Art (Flaschen, Seile, Plastiktüten, Schuhe, …). Hier leben die kuriosesten Tiere, das Leben pulsiert. Anglerfische, Muränen, Garnelen, Schnecken, Seepferdchen und jede Menge anderer Lebewesen. Unter den Fischerbooten leben trotz des Lärms riesige Schwärme von Fischen. Soll uns noch einmal einer sagen Fische brauchen sauberes Wasser zum Leben.

Um Hukurilla tauchten wir an unberührten Riffen entlang. Riesige farbenprächtige Hart- und Weichkorallen an den Steilwänden. Peitschenkorallen ragen meterlang in die Höhe. Hier treffen wir auch vereinzelt größere Fische wie Thunfische, Makrelen, Napoleon, Buckelkopfmakrelen und Schildkröten. Die Sichtweiten sind hier traumhaft. In einer großen Höhle knapp unter der Wasseroberfläche konnten wir, nachdem wir die Tauchlampen ausgeschaltet hatten, Leuchtfische beobachten.

Am Nordufer der Ambon-Bay befinden sich die besten Tauchplätze mit der größten Critter-Auswahl. Die Muck-Diving-Plätze können locker mit der Lembeh-Strait mithalten, doch die Unterwasser-Sichtweiten sind hier besser, es fehlt jedoch der schwarze Sand.

Am letzten stickstofffreien Tag vor der Heimreise mussten wir noch eine örtliche Sehenswürdigkeit besuchen, nur 20 Minuten mit dem Auto entfernt. Durch ein Dorf fließt ein klarer Fluss, in dem die Frauen ihre Wäsche waschen. Hier leben riesige Süsswasseraale, die bis zu 1,50 m lang werden können. Einer der Dorfbewohner, der Aal-„Wisperer“ lockt die Aale aus ihren Höhlen, indem er mit den Fingern auf die Wasseroberfläche klopft und in der Hand ein aufgeschlagenes rohes Ei hält. Die riesigen Tiere sind harmlos (meistens) und lassen sich ohne Probleme anfassen.

Unsere Heimreise war mit kleinen Turbulenzen, wie Flugzeit-Verschiebung, Zwischenlandung und längerer Flughafenpausen behaftet, aber trotzdem waren wir nach 32 Stunden wieder zu Hause.

Ambon ist auf alle Fälle ein „must“-Ziel für alle Makrofotografen, auch wenn es nicht gerade um die Ecke ist.