von
Sandra Wittenzellner
Reisezeit:
26.02.14 – 13.03.14
Die Malediven –
türkisblaues Wasser, puderweicher weißer Sand –
ein Traum ging in Erfüllung.
Einleitung
Die Malediven sind ein Flickenteppich – mit einer Landfläche, die nur 0,3 % des insgesamt 90.000 Quadratkilometer umfassenden Hoheitsgebietes ausmacht.
Von den insgesamt rund 1200 Inseln sind etwa 200 von Einheimischen bewohnt und ca. 90 als Resortinseln ausgewiesen. Die Hauptstadt Malé befindet sich auf der gleichnamigen Insel und ist zugleich die kleinste Hauptstadt und die am dicht besiedelste Stadt der Welt. Die einzige Amtssprache ist „Dhivehi“, in den Touristengebieten wird Englisch gut verstanden. Das muslimische Glaubensbekenntnis ist Bedingung für die maledivische Staatsbürgerschaft. Nicht-Muslime werden diskriminiert und die öffentliche Religionsausübung jeder anderen Religion ist verboten und wird strafrechtlich verfolgt. Die Zeitverschiebung beträgt eigentlich +4 Stunden, wobei manche Inseln – sowie auch unsere – für die Urlauber in der Sommerzeit die Uhr um eine weitere Stunde nach vorn stellen, also +5 Stunden. Als Währung auf den Malediven wird „Rufiyaa“ gehandelt, wobei man aber problemlos mit Dollar bezahlen kann.
Anreise
Als Deutsche bekommt man bei der Einreise ein 30-tägiges kostenloses Visum und der Reisepass muss eine 6-monatige Gültigkeit aufweisen.
Nach einem ca. 10 stündigen Flug von München über Doha, kamen wir auf der Flughafeninsel Hulhulé in Male an. Nachdem wir unsere Koffer am Trans Maldivian Airways Schalter eingecheckt haben, ging es nach einem kurzen Transfer mit dem Bus zum Wasserflugzeug Terminal. Der rund 40-minütige Flug nach Meedhupparu Island im nördlichen Raa-Atoll über Inseln und Atolle war ein unvergessliches Erlebnis.
Klima
Auf den Malediven herrscht ein feuchttropisches Meeresklima, somit bleibt es das ganze Jahr über angenehm warm zwischen 28 und 31 Grad und die Wassertemperaturen sind fast immer konstant bei 29 Grad. Als ideale Reisezeit werden die Monate Februar und März empfohlen, d.h. wenig Regen (höchstens 2-3 Regentage im Monat). Die Regenzeit wird von Mai bis August angegeben.
Meedhupparu Island
Die ca. 745m x 290m große Insel mit 215 Bungalows verfügt über einen fast 2km langen Sandstrand und eine üppige Vegetation. Das fischreife Hausriff ist einfach über die verschiedenen Stege zu erreichen und nur 80 bis 250m von der Lagune entfernt. Zahlreiche unbewohnte Inseln und wunderschöne Tauch- und Schnorchelplätze sind in kurzer Zeit mit dem Boot zu erreichen.
Die Tauchbasis
Gleich am ersten Tag führte mich der Weg natürlich zur Tauchbasis „DivePoint Meedhupparu“. Das Dive Center ist am südlichen Steg gelegen, auf dem das ganze Equipment und die Tanks aufbewahrt werden, mit direktem Zugang zu den Dhonis und zum Hausriff. Das Team spricht insgesamt acht Sprachen und bemüht sich sehr trotz sehr vieler Taucher die Gruppen für die Tauchgänge klein zu halten. Täglich fahren nur zwei Dhonis zu unterschiedlichen Plätzen im Raa-Atoll, wo wir immer das einzige Tauchdhoni waren, da es im Raa-Atoll nur ein Resort gibt. Die Halbtages- und Ganztagestouren führten uns auch ins benachbarte Baa-Atoll. Einen weiteren Pluspunkt sammelt die Tauchbasis durch das kostenlose Angebot von Nitrox.
Tauchen
Tauchen auf den Malediven bedeutet vor allem Strömungstauchen, d.h. die Tauchboote (Dhonis) werden nicht verankert, sondern folgen den Tauchern an der Oberfläche. Die meisten Tauchgänge enden mit einem Freiwasseraufstieg, da das Topriff meistens zwischen 8 und 10m liegt. Insgesamt werden ca. 30 Tauchplätze von Anfänger geeignet bis erfahren angeboten, so dass für jeden das richtige dabei ist.
Maa Faru Caves
Bei meinem ersten Tauchgang ging es mit dem Boot eine dreiviertel Stunde zu den „Maa Faru Caves“ – ein langgezogenes Riff mit großen Überhängen ab ca. 10m und mit ordentlicher Strömung. Im vorbei fliegen konnte ich in einer Tiefe von 25m wunderschöne gelbe und blaue Weichkorallen, Gorgonien und Stachelrochen betrachten. Unter den Überhängen gab es Muränen, Füsiliere, Barsche und Soldatenfische zu sehen. Highlight dieses Tauchgangs war ein Ammenhai, der sich nicht allzu gut unter einen Überhang versteckt hatte.
Kottefaru Thila
Ein etwa 40 Minuten entferntes, großes Thila in 10m Tiefe. Ein ähnlicher Tauchgang wie bei den Maa Faru Caves, jedoch mit starker Strömung. Leider war die Sicht nicht die beste, trotzdem gab es einiges an Fischschwärmen zu sehen. Noch bevor ich meine eigentliche Tauchtiefe erreicht hatte, umhüllte mich ein riesiger Schwarm von Thunfischen, der aber auch so schnell verschwand wie er gekommen war. Des Weiteren gab es diesmal Oktopusse, einige Langusten und große Zackenbarsche unter den Überhängen zu besichtigen. Kaum zu glauben das man bei der Geschwindigkeit auch kleine Monster zu Gesicht bekommt. Noch bevor man das sah, worauf gedeutet wurde, schon war man daran vorbei und musste mühsam gegen die Strömung kämpfen um doch noch einen Blick auf den kleinen Schaukelfisch zu erhaschen. Auf dem Topriff begann dann das eigentliche Schauspiel – Anemonen wohin das Auge reicht. Ich wusste nicht wo ich zuerst mit dem Fotografieren anfangen sollte, bis mir dann zum Abschluss eine große Karettschildkröte vor die Linse schwamm.
Nachttauchgang Kinolhas
Ein eher kleines Thila mit wenig bis stellenweise gar keiner Strömung, ideal für einen Nachttauchgang. Zur besseren Orientierung starteten wir den Tauchgang kurz vor Sonnenuntergang. Schon machte ich mich mit meiner Lampe auf die Suche nach schlafenden Tierchen. Ein Stachelrochen, Skorpionsfische, Steinfische, süße kleine Feuerfische, aber auch Schnecken und einige Arten Kugelfische wurden gefunden.
Beriyanfaru Kuda Thila und Aarah Bodu Thila
Besteht aus zwei Thilas. Das größere (Bodu) hat mehrere kleine und einen großen Überhang und kommt bis auf 4m an die Oberfläche. Von diesen Überhängen tauchten wir zum kleineren (Kuda) Thila – Top auf ca. 15m) – das reich an Weichkorallen, schwarzen Korallen, grünen Becherkorallen und Gorgonien ist. Ein wunderschöne Platz um nach zahlreichen Schnecken Ausschau zu halten.
Fenfushi Giri
Das kleine Thila, wo wir kaum bis überhaupt keine Strömung hatten, ist eines der farbenfrohsten Plätze im Raa-Atoll. Auf dem nur 3m tiefen Top tummeln sich Schildkröten, Makrelen, Zackenbarsche, Lippfische, Drückerfische, Süßlippen, Schnapper und viele Anemonenfische. Insgesamt umrundeten wir das Thila drei Mal und man konnte sich trotzdem nicht satt sehen.
The Wall (Vandhoo Kanuoli)
An dieser beeindruckenden Steilwand finden sich gelbe und rosa Weichkorallen, welche eine Besonderheit dieses Riffs sind. Der starke Fischreichtum zeichnet sich durch große Napoleons, Schildkröten, Schnappern, Schwärme von Wimpelfischen und vor allem durch den Adlerrochen aus, der uns gleich zu Beginn des Tauchgangs überraschte. Das ca. 4m große Prachtexemplar schwamm dann aber ziemlich unbeeindruckt durch das hektische Blitzlichtgewitter davon.
Naghili Thila
Knapp 100m vor dem Anlegesteg der Tauchbasis befinden sich zwei kleinere Thilas. Da wir auch hier viel Strömung hatten, hängten wir uns diesmal mit unseren Strömungshaken an den Rand der Überhänge und beobachteten so bunte Fischschwärme, Langusten, Feuerfische, Kofferfische, Glasfische und Barsche. Highlights dieses Tauchgangs waren die vier Zitronenhaie, ein Schwarzspitzenriffhai und ein gelber, schwarzgepunkteter Kugelfisch.
Sola Corner und Vakaru
Die meisten Taucher reisen auf die Malediven um vor allem die beliebten Mantas zu Gesicht zu bekommen. Fast jede Tauchbasis hat ihre „Manta Points“. Insgesamt drei Tauchgänge machte ich an diesen Plätzen und jedes Mal konnte ich einige beeindruckende Exemplare dieser faszinierenden Art sichten. Auch neben den Mantas gab es noch interessantes zu beobachten, riesige, endlos wirkende Fischschwärme, Muränen und Stachelrochen.
Fazit
Obwohl zwei Wochen ausreichen, sind die Tage aber zu schnell verflogen.
Die Insel ist in jedem Punkt weiter zu empfehlen, das Essen im Restaurant lässt keine Wünsche offen und an den verschiedenen Bars lässt sich der Tag gemütlich ausklingen. Das gesamte Team der Tauchbasis ist eine klasse Truppe und für jeden Spaß zu haben, auch die dort angestellten Einheimischen machen einen super Job und kümmern sich um die komplette Ausrüstung. Auch die Preise für die einzelnen Tauchpakete sind völlig in Ordnung, trotz der hohen Steuern und Servicegebühren. Zum Ende lässt sich nur sagen, dass es ein rund um perfekter Urlaub war und mich die Malediven auf jeden Fall irgendwann wieder sehen werden
Neueste Kommentare